...es gibt da so eine Benediktusregel. Ob sie heute noch gilt, weiss ich nicht, aber irgendeinen Ritus werden sie schon haben, die Katholen. Schlieslich ist ja alles ritualisiert, - die Reue, die Buße, und alles andere auch. Dadurch soll die wohltuende Wirkung der Vergebung erfahren werden.
Ein nüchtern anmutendes Vorgehen mit dem Versuch, es zu erklären, zu was es gut sein soll. die Wirklichkeit sieht anders aus, denn der gesamte ritualisierte Krempel verursacht haufenweise Schuldgefühle und Abhängigkeiten. Wenn etwas nach Gedankenkontrolle und Zensur durch andere geradezu schreit, dann sind es diese Rituale mit ihrer Unterwerfung unter die Abhängigkeiten.
Trotz aller ekelhaften Vorkommnisse in Gegenwart und Vergangenheit bei den Kirchen, bestehen sie darauf, dass sie eine von Gott selber eingesetzte Notwendigeit für das Seelenheil der Menschen seien. Doch die Herren Kleriker wissen nicht einmal, wie es um sie selber steht, weil sie sich selber nicht kennen. Ihre Behauptungen der Notwendigkeit ist eine der Sünden, denn es ist Hochmut zu glauben, dass es eine Notwendigkeit ist, für die Menschen bestehen zu müssen. es ist noch grösserer Hochmut, dies in Zölibat und angeblich abgeklärter Distanz tun zu müssen, ohne sich selber kennen zu dürfen.
Rituelle Bußübungen, einmal die Woche mindestens, sind dazuhin ein Vorgang, der jeglichen Ansatz zur Selbterkennntnis in Wahrhaftigkeit und Mündigkeit zerstört. Es gibt auf die echten Probleme der Menschen, der Kleriker auch, keine wirkliche Antwort in der Kirche. Alles ist erstarrt, in Formen gegossen, in Schablonen gefroren.
Im Namen Jesu verzeihen, - die anderen im Namen der Humanitas... Schliesslich klagen sie sich doch an, in Grenzen, und nicht ohne auf die Schuld der anderen zu verweisen, die auch so verkommen waren. Schliesslich ist man darin geübt, wenn es auch sonst eher um kleine "Sünden" geht, um Kindergartenkram..
Trotzdem ist es die totale Auslieferung an eine Gemeinschaft, und was das bedeutet, können sich die wenigstens Menschen wirklich vorstellen. Es gibt da kein Entkommen. Nur die totale Abhängigkeit macht Demütigungen möglich - das weiss man mindestens seit der Inquisition. der Pfarrer, der Papst, die Nonnen und Mönche, sie alle sind voller Angst doppelbödig, und das nennt sich dann "Ehrfurcht vor Gott".
Angeblich dient das auch der Gewissensbildung, während die Realität zeigt, dass das Kirchensystem gerade darin komplett versagt hat. Wer Kindereien und echt unwichtigen Kram total ernst zu nehmen hat, der weiss nicht, wie Gewissen wirklich funktioniert. Im Gegenteil, irgendwann besteht so ein Mensch nur noch aus Panzerung gegen alle vermeintlichen Anfechtungen, und sonst aus nichts mehr. Vermutlich bringen es dann solche am Weitesten.
Vielleicht wussten sie nicht, auf was sie sich einlassen - das ist anzunehmen. Einmal dabei, hat man lebenslänglich, und die Verdammnis gleich dazu. Es ist aber nun ihr Leben, alles was sie haben, und das ist fast nichts - gerade darum erkennen sie nicht, dass die einzige, wahrhaftige Buße darin bestehen würde, sich zuzugeben, dass eben dieses Leben ein einziger Mumpiz ist.
Das dürfen sie aber nicht, denn dann landen sie in der Klapsmühle oder beim Exorzisten. Es sind Menschenopfer, die eine derartige Kirche abverlangt, und so ist es kein Wunder, dass der Missbrauch fast schon an der Tagesordnung war. Es ist nicht nur der Zölibat, sondern das ganze, unmenschliche System mit falschen Gottesbildern, Unterwerfung und mindestens seelischer Folter.
Was soll der Papst also sagen? - Soll er sich hinstellen, und erklären, dass sie alle ein perverser Haufen sind? Darauf können wir lange warten, genau das erkennt er gar nicht. Denn, eigenen Willen gibt es eigentlich gar nicht - eigenes Wollen ist undenkbar. Immer ist da die Frage, was Gott vor hat, auch mit einem Menschen.
Und, es gehört in diesem gesamten System ohne eigentliche Substanz dazu, dass die Menschlichkeit Jesu täglich zu verleugnen ist, obwohl es alle diese verkorksten Typen am meisten selber nötig hätten. Der Missbrauch kochte plötzlich in gehäufter Form hoch, und das ist so klar auf der Hand liegend, weil es keine Persönlichkeit in dieser Kirche, in solchen Systemen, gibt. Damit gibt es aber auch kein einzelnes, persönliches Versagen, keine auf eine bestimmte Person nur zutreffende Perversität, sondern das Versagen und die Pervertiertheit eines uralten, sich selber heilig sprechenden Systems, das Menschen zielgerichtet und mit brutaler Konsequenz zerstört.
Und alle wollen so gerne scheinheilig weiter machen, und behaupten, dass angemessen reagiert werde, dass es besser werde, und so weiter...
die Kirche saugt alles aus den Menschen heraus, auch ihre Seele, und mästet sich an ihnen. Gerade darum wird das Elend der Missbrauchten nicht erkannt, nicht wirklich anerkannt. Die Kleriker sind Verlassene und Verlorene, und alle welche durch deren Seelsorge gingen, durch deren Unterricht und Betreuung, ist es auch - verlassen, verloren, einsam mit den kläglichen Hüllen dessen, was ein Mensch hätte werden und sein sollen.
Auf Wiedersehen, liebe Leser!
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Es folgen traurige Zeilen – aber keine tragischen. Ich bedanke mich
herzlich, liebe Leser. Aber man geht nie so ganz.
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vor 6 Monaten
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