Mittwoch, 12. Mai 2010

Die Säule der Schande - beschrieben vom Spiegelfechter

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/2619/srebrenica


Großangriff auf die UNO: Die Säule der Schande

geschrieben am 12. Mai 2010 von Spiegelfechter

ein Gastbeitrag von Philipp Ruch

Seit zwei Jahren fordern die „Mütter von Srebrenica“ (über 6.000 Hinterbliebene) eine „Stub Srama“ – eine Säule der Schande – für das, was die Vereinten Nationen in Bosnien-Herzegowina angerichtet haben. Am 13. Mai 2010 ist es soweit: ein Bündnis deutscher Menschenrechtler unter der Leitung von Philipp Ruch („Zentrum für Politische Schönheit“) und Deutschlands zweitgrößter Menschenrechtsorganisation, der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), reicht den Müttern von Srebrenica die Hand und startet einen beispiellosen Großangriff auf die UNO: Projektvorstellung einer 8,372 Meter hohen Skulptur, die als Metapher für den gigantischen Verrat der UNO an Bosnien stehen soll und sich als „Mahnung für alle zukünftigen UNO-Mitarbeiter“ versteht, im Falle von Genozid nicht tatenlos zu bleiben.

Die ungeheuren Ausmaße der Schuld der UNO im Völkermord von Srebrenica sind bis heute nicht aufgeklärt. Seit 2007 führt der deutsche Anwalt Axel Hagedorn im Namen der 6.000 Hinterbliebenen einen Prozess gegen die UNO. Im März dieses Jahres wies ein holländisches Gericht in zweiter Instanz die Klage mit der Begründung ab, die Unangreifbarkeit und die weltweite öffentliche Bedeutung der UNO hätten Vorrang vor den Interessen der Mütter von Srebrenica. Durch diesen Prozess, der vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof landen dürfte, wird völkerrechtlich deutlich, dass die Mitarbeiter der UNO über dem Gesetz stehen und juristisch nicht zu belangen sind. In diesem offenen Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen erklärt Ruch die Beweggründe für die Aktion.

Der Genozid von Srebrenica

In den Tagen nach dem 11. Juli 1995 fand das schlimmste Massaker auf europäischem Boden nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Nach einer dreieinhalbjährigen Belagerung fiel die eingekesselte sog. „Schutzzone“ Srebrenica nach einer serbischen Großoffensive in die Hände der Truppen um Ratko Mladic. Tagelang hatte der Führungsstab der UNO die Angriffe auf mehr als 40.000 Zivilisten hingenommen. Auf Mladics Befehl hin sollten alle Männer und männlichen Jugendlichen erschossen und sämtliche Frauen, Kinder und Alte deportiert werden. Trotz des Beschlusses des Weltsicherheitsrates, Srebrenica und seine Bevölkerung zu beschützen und trotz der vollkommenen Entwaffnung der bosnischen Armee durch die UNO wurden 40.000 Zivilisten tatenlos und ohne jeglichen Widerstand den serbischen Truppen überlassen. Unter den Augen der Weltöffentlichkeit wurden Männer und männliche Jugendliche von den Frauen und Kindern getrennt und ermordet. In den umliegenden Gebieten begann eine beispiellose Menschenjagd.

Bis heute wurden etwa 6.500 Ermordete aus Massengräbern exhumiert. Davon konnten bislang 4.000 identifiziert und 3.214 auf dem Friedhof der Gedenkstätte Potocari-Srebrenica beigesetzt werden. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag stufte 2001 im Urteil gegen General Radoslav Krstic Srebrenica als Genozid ein. Auch der Internationale Gerichtshof in Den Haag (ICJ) bestätigte im Rahmen der Klage Bosnien-Herzegowinas gegen Serbien im Jahre 2007 die in Srebrenica begangenen Verbrechen als Genozid und machte dafür die Armee und Polizei der „Republika Srpska“ verantwortlich. Unter den mindestens 8.372 Ermordeten befanden sich 571 Frauen.

Ein offener Brief an den Generalsekretär der „United Nations“

An den Generalsekretär der Vereinten Nationen

Ihr Vorgänger stellte 1999 fest: „Srebrenica stellt die größte Schande in der Geschichte der Vereinten Nationen dar.“ Wir fragen uns, warum aus diesen Worten nichts folgt. Über 6.000 Hinterbliebene des Srebrenica-Genozids versuchen seit 2007, Sie zu verklagen (der sog. Hagedorn-Prozess). Wir fragen uns, warum Sie es nicht für notwendig halten, vor Gericht zu erscheinen. Wir fragen uns, ob Ihnen die ungeheuerliche Arroganz gegenüber den Angehörigen der Opfer, die in dem Umstand liegt, nicht einmal vor Gericht zu erscheinen, bewusst ist.

Die Abwesenheit der UNO bei ihrem eigenen Prozess halten wir für einen unwiderruflichen Fehler. Wahrscheinlich haben Sie nicht damit gerechnet, dass die Anmaßung Ihrer Organisation auffallen würde. Aber das tut sie. Dass Sie nicht einmal den Anstand besitzen, den Opfern des Massakers von Srebrenica in einem niederländischen Gerichtssaal in die Augen zu blicken, treibt ein Verhalten auf die Spitze, das die UNO seit Jahren an den Tag legt. Hasan Nuhanovic bittet Sie in jedem Jahr schriftlich, die UNO-Flagge vor dem UN-Hauptquartier in New York am 11. Juli auf Halbmast zu setzen. Sie quittieren seine Schreiben mit nichts als Schweigen.

Den Hinterbliebenen des Genozids zollen Sie keinen Respekt. Ein unwiderruflicher Fehler, der unser Problem ist. Denn Sie repräsentieren uns. Sie repräsentieren unseren Anspruch, etwas aus dem Holocaust gelernt zu haben. Sie repräsentieren unsere Ambition, Genozid zu unterbinden.
Wir haben etwas gegen Ihre Arbeit. Man kann nicht von Arbeit reden. Es sind Machenschaften. Wir haben großen Respekt vor den meisten UNO-Abteilungen, angefangen vom UNHCR bis zum WFP. Aber die Machenschaften des DPKO reißen die gesamte Organisation in die Tiefe. Die Verbrechen einer Abteilung können alle guten Taten zunichte machen.

Im Angesicht von Genoziden ist jedes Mittel Recht, solange die Massentötung von Menschen aufhört. Hitler hätte niemals mit Verhandlungen von seinen Verbrechen abgebracht werden können. Sie haben versagt. Sie haben versagt, die müde gewordenen Bevölkerungen der westlichen Welt aufzurütteln. Sie haben versagt, die Ungeheuerlichkeit von Genoziden aufzuzeigen. Sie haben zugesehen und daneben gestanden.

Sie dachten, die bloße Präsenz müsste die gegnerische Seite auf die Knie fallen lassen. Sie dachten, die Serben würden angesichts Ihrer Hochherzigkeit die genozidale Kriegsführung stoppen. Es gab und gibt bis heute kein Bewusstsein dafür, dass es bei der Verhinderung von Genoziden darum geht, einen gegnerischen Willen auszuschalten. Wohlgemerkt handelt es sich dabei in aller Regel um einen Willen, der die Vernichtung von Tausenden von Menschen bereits in Gang gesetzt hat bzw. gewollt haben muss. Einen Willen, den man nicht nebenher überwinden kann, sondern der überwunden werden muss, wenn wir nicht in Schande ersticken wollen. Wenn wir weiter in der moralischen Gewissheit leben wollen, etwas aus den schlimmsten Ereignissen des 20. Jahrhunderts gelernt zu haben, können wir Ihren Machenschaften nicht länger zusehen. Sie haben Vergewaltiger und Mörder an einen Tisch mit ihren Opfern gesetzt und gesagt, die seien alle schuldig.

Wir setzen jetzt alles daran, öffentlich zu machen, was die UNO in Srebrenica angerichtet hat. Wir werden den Finger in die Wunde legen, die sich Srebrenica nennt. Und wir nehmen Ihnen etwas, was man Ihnen längst hätte nehmen müssen: ihren guten Ruf. Wir wollen, dass auch jene, die bislang nichts von den Ungeheuerlichkeiten Ihrer Verbrechen in Srebrenica wissen, diese zukünftig erahnen können.

Uns ist bewusst, dass das politische Kräftespiel, das zu dem geführt hat, was wir heute „Srebrenica“ nennen müssen, schwer zu vermitteln ist. Aber wir hätten gerne Einsicht in die Protokolle der Sitzung des Krisenstabes der UN in Zagreb vom 10. Juli 1995 unter Leitung von General Bernard Janvier (nach allen Einsatzregeln der Vereinten Nationen waren die Bedingungen für Luftangriffe gegeben). Wir würden gerne wissen, warum Sie nach drei Jahren Bosnienkrieg – nach drei Jahren schlimmster Menschenverletzungen, Massenvergewaltigungen, Massakern und Konzentrationslagern – 40.000 Zivilisten den Serben überlassen haben. Schutzlos und ohne sie zumindest zu eskortieren. Ohne Rotes Kreuz.

Von den 40.000 Zivilisten überlebten mindestens 8.372 die Torturen nicht. Diese Menschen wurden von Schäferhunden aus den verminten Wäldern gejagt. Sie wurden mit Panzern, Granatwerfern und schwerer Artillerie beschossen. Sie wurden in Lagerhäuser gesperrt und im Inneren in die Luft gejagt. Sie wurden auf Feldern erschossen.

Die UNO hielt mit den Luftstreitkräften der NATO das beängstigendste und zwingendste Mittel in der Hand, den Genozid zu verhindern, die Belagerer aus der Luft zu bombardieren und vorrückende Truppen auszulöschen.

Sie kannten die Bilder aus drei Kriegsjahren. Sie wussten, wozu die serbische Armee fähig war. Haben Sie 40.000 Bosnier dem Feind überlassen, um 400 eigene Soldaten zu retten? In der wohlwollendsten Auslegung waren Sie militärisch schlicht unfähig. In einer nicht unwahrscheinlichen Interpretation erscheinen Sie als die Komplizen eines Völkermordes. Denn: Sie haben die bosnische Armee entwaffnet. Sie haben keinen Widerstand gegen den Angriff geleistet. Sie haben den Einsatz der NATO-Luftstreitkräfte verhindert. Sie haben bei der Selektion und Deportation von Frauen und Männern mitgewirkt. Sie haben das Benzin für die Busse besorgt, mit denen die Männer zu den Erschießungsplätzen deportiert wurden. Ihre Soldaten haben die Kriegsverbrechen, deren Zeuge sie wurden, nicht einmal weitergemeldet.

Die UNO ist das einzige Instrument, das wir besitzen, um Genozide zu unterbinden. Menschen wie Raphael Lemkin sind Helden der Geschichte. Sie haben Akte von unfassbarer politischer Größe, Tragweite und Schönheit ins Werk gesetzt. Aber was die UNO in Bosnien angerichtet hat, lässt den Traum zerbrechen, dass wir heute in der Lage wären, den Bau von Auschwitz zu verhindern. Die Vereinten Nationen, die wir letztlich alle sind, wurden gedemütigt. Der Westen mag technologisch überlegen sein. Moralisch halluziniert er vor sich hin.

Wir haben uns aufgemacht, eine Klage gegen Sie zu führen. Auf einem Feld, auf dem Sie gar nicht erst vor Gericht erscheinen müssen. Wir werden uns keiner Gerichte bedienen. Wir bedienen uns eines Bildes, das darstellt, was durch Srebrenica und Bosnien auf ihren Schultern lastet oder lasten sollte. Wir haben uns aufgemacht, Ihre ungeheuerlichen Verfehlungen auf neuen Wegen anzuklagen.

Philipp Ruch
Projektleiter des „Stub Srama“–Projektes


Einen tanzenden Stern gebären...



















...das war in verrückteren Zeiten ein Wunsch, an dessen Umsetzung täglich etwas getan werden sollte. Es sollte ein wunderbarer Strn sein, auf dem die Freude vorherrschte - und es wurde ein Stern des Kapitals, auf dem nur noch das Funktionelle zählt. Tanzen kann jeder gerne, wenn es etwas bringt - möglichst viel Geld, an dem andere dann das meiste verdienen wollen.

Aber, auch die reine Funktion zählt: Allen muss etwas vorgeturnt und bewiesen werden, - vielleicht kann einer das Telefonbuch auswendig? - vielleicht ist Jemand ein Rechengenie? - oder ein Sprachkünstler? - oder, er hat besondere Verrenkungen drauf? - Hauptsache funktionieren, und allen zeigen, dass man nicht faul ist, und nichts kann...

Es gibt keum einen Menschen, der gar nichts kann - aber, es ist die frage, ob das was er kann verwertbar ist. Und wenn es das nicht ist, nicht in die Standards passt, die andere vorgeben, dann wird behauptet, dass er nichts kann. Und genau das ist schon die erste Lüge, die zu der ganzen Drangsal der Menschen beiträgt - es ist der erste gemachte Schwindel, der zur Normierung und Unterdrückung führt.

Denn, das was zum tanzenden Stern bringen soll, wird ausgemerzt, kein Chaos ist mehr erwünscht, aber dieses wäre notwendig.

Und so leben wir lange schon in jener Zeit, für die Friedrich Nietzsche schrieb: "Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch keinen tanzenden Stern mehr gebären wird. Wehe! Es kommt die Zeit des verächtlichsten Menschen, der sich selber nicht mehr verachten kann!...

...Die Erde ist dann klein geworden, und auf ihr hüpft der letzte Mensch, der alles klein macht....

...„Wir haben das Glück erfunden“ - sagen die letzten Menschen und blinzeln.

Sie haben die Gegenden verlassen, wo es hart war zu leben: denn man braucht Wärme. Man liebt noch den Nachbar und reibt sich an ihm: denn man braucht Wärme.

Krank-werden und Misstrauen-haben gilt ihnen sündhaft: man geht achtsam einher. Ein Thor, der noch über Steine oder Menschen stolpert!

Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume. Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben.

Man arbeitet noch, denn Arbeit ist eine Unterhaltung. Aber man sorgt, dass die Unterhaltung nicht angreife.

Man wird nicht mehr arm und reich: Beides ist zu beschwerlich. Wer will noch regieren? Wer noch gehorchen? Beides ist zu beschwerlich.

Kein Hirt und Eine Herde! Jeder will das Gleiche, Jeder ist gleich: wer anders fühlt, geht freiwillig in's Irrenhaus.
„Ehemals war alle Welt irre“ - sagen die Feinsten und blinzeln.

Man ist klug und weiss Alles, was geschehn ist: so hat man kein Ende zu spotten. Man zankt sich noch, aber man versöhnt sich bald - sonst verdirbt es den Magen.

Man hat sein Lüstchen für den Tag und sein Lüstchen für die Nacht: aber man ehrt die Gesundheit. „Wir haben das Glück erfunden“ - sagen die letzten Menschen und blinzeln...."

Der Übermensch der heutigen Tage, und wie sehr das krankhafte Züge angenommen hat, will keiner erkennen. Kein Mensch bemerkt, dass der Stern erstarrt ist, auf dem er hüpft, und die Idee des freien Tanzens vergessen wurde.

Mit einem simplen Satz bekommt der Mensch in diesen Tagen immer recht - und dieser Satz lautet ungefähr: "Was auch immer gerade geschieht, es sieht nicht gut aus für uns!" - Und jeder, der diesen Satz vernimmt, nickt - der eine heftig zustimmend, der andere bedächtig und bedenklich...

Und? Auch wenn wir nächsts Jahr die Welt wie sie dieses Jahr noch war, nicht wieder erkennen, ist es auch nur ein weiteres Fleckchen im grossen Puzzle. Die Quälerei wird weiter gehen, denn es gibt genug Menschen, die sich an das Erstarren des Sterns gewöhnt haben, und denen es Spass macht - lange schon - den anderen dabei zuzusehen, wie sie sich dafür abzappeln, da irgendwie raus zu kommen.

Es ist, als schauten sie einer Fliege zu, wie sie sich vom Fliegenfänger losmachen will und doch immer mehr festklebt, oder die Fliege setzt sich auf den Honigfleck am Tisch... Nach langem Zappeln erbarmt sich der Mensch: "Was? Du bist noch nicht tot?" --- Und die Fliegenklatsche saust hernieder auf Fliege und Honig, und patscht sie platt - vermischt die Süssigkeit des einst Lebendigen mit der Bitternis des Erstarrens und Zefledderns im Tod.

Diese Art Preis bezahlen wir immer, denn wir sind nun mal nicht nur Zuschauer, sondern Beteiligte - auf der Seite der Sklaven - oder...

Das kann noch so gut erkannt werden, es ändert nichts daran, dass jene, die unsere Norm - und damit unsere angebliche Normalität - bestimmen, genau da sind, wo sie ohne Rücksicht auf Verluste genau dies tun, egal, ob uns das so passt oder nicht. Denn, wir sind es, die sie so weit kommen liessen, die es ihnen gestattet haben, und weiter gestatten.

Sie regeln unsere Freiheiten, regeln unsere Demos, denn sie finden Freiheit nicht so gut, wie wir das vielleicht tun. Und spätestens dann, wenn der nachbar mal wieder die Stereoanlage bis zum Anschlag aufdreht, hat man Verständnis dafür, dass die Freiheit eingeschränkt wird - das geht ja nun nicht dauernd. Da hat es sich schon mit dem Tanzen - und dem tanzenden Stern. Wo kämen wir damit auch hin?

Wir wollen nirgendwo hin, auch nicht zum tanzenden Stern - sondern verbieten alles - auch Kinder, denn diese nerven wie die Freiheit, weil sie eigentlich noch frei sind - suchend, nach Wegen durch die Freiheiten, die wir ihnen sofort versperren. In den meisten Menschen ist die Kindheit so gründlich ausgelöscht, dass es keine Erinnerung an Freiheit, an Schönheit, an Neugier und Fröhlichkeit - auch beim Lernen und Erkennen - gibt.

Das Leben ist im wahrsten Sinne des Wortes wieder todernst geworden, auch und gerde für Kinder. Es scheint, dass der Mensch einfach kein Geschick dafür hat, etwas Anderes zu leben, als seine Zwänge allen überzustülpen. Und, wenn die anderen das nicht wollen, dann ... siehe oben... Fliegenklatsche...

"There is no alternative", sagt unsere Kanzlerin, und sie meint das auch so... Der tanzende Stern ist längst gesprengt - in die Luft gejagt und zu Millionen Krümelchen zerschellt mit dem Dynamit dieser Aussagen. Keine Alternative - und jeder tötet sich selber ab, nimmt sich den Fliegenkatschen-Totschläger des eigenen Abtötens zur Hand, und schlägt auf das letzte Zucken des Widerspruchs und Eigensinns so lange drauf, bis sich nichts mehr regt.

"Wo bleibt die Revolution?", fragt sich mancher, aber sie kommt nicht, denn die Fliegenklatsche saut unermüdlich nieder, bis auch diese Frage verstummt. Mit müder Bewegung nimmt der Mensch das Joch des dienenden Ochsen wieder auf, und spannt sich vor den Karren der Sklaverei, der Normen, der Ordnung, die nun mal sein muss.

Das war es dann ...

Und genau das ist das Furchtbare an allem, dass sich der Mensch bei lebendigem Leib abtöten läßt, - es auch noch selber besorgt, wenn er nur lange genug dazu angehalten wird.

Samstag, 24. April 2010

Im Reichstag sich selbst ausgelöscht

Im Krieg gegen sich selber verloren

Im Berliner Reichstagsgebäude, in dem der Deutsche Bundestag untergebracht ist, hat sich ein Besucher das Leben genommen. Der etwa 45 Jahre alte Mann sprang von der Dachterrasse in den Innenhof und war sofort tot.

Weiter lesen:

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,691064,00.html

Freitag, 23. April 2010

Samstag, 27. März 2010

Was macht eigentlich von und zu Guttenberg? --- Arbeitet der denn was ?

Diese Frage drängt sich auf, wenn zu erfahren ist, dass er nun auch noch den Chef der Bundesagentur für Arbeitslose zu Hilfe holen muss, damit geklärt wird, wie auch die Bundeswehr so umgebaut werden kann, dass dort 1.-- Euro-Jobber, oder Freiwillige total für lau, untergebracht werden können.

Oder, welchen Sinn sollte das sonst haben, dass der BA-Chef Weise nun im Nebenjob da ran soll?

Mehr lesen bei:

http://desparada-news.blogspot.com/2010/03/ba-chef-weise-soll-im-nebenjob-die.html

Dienstag, 16. März 2010

Was soll der Papst denn schon sagen - Buße tun, einmal die Woche...?

...es gibt da so eine Benediktusregel. Ob sie heute noch gilt, weiss ich nicht, aber irgendeinen Ritus werden sie schon haben, die Katholen. Schlieslich ist ja alles ritualisiert, - die Reue, die Buße, und alles andere auch. Dadurch soll die wohltuende Wirkung der Vergebung erfahren werden.

Ein nüchtern anmutendes Vorgehen mit dem Versuch, es zu erklären, zu was es gut sein soll. die Wirklichkeit sieht anders aus, denn der gesamte ritualisierte Krempel verursacht haufenweise Schuldgefühle und Abhängigkeiten. Wenn etwas nach Gedankenkontrolle und Zensur durch andere geradezu schreit, dann sind es diese Rituale mit ihrer Unterwerfung unter die Abhängigkeiten.

Trotz aller ekelhaften Vorkommnisse in Gegenwart und Vergangenheit bei den Kirchen, bestehen sie darauf, dass sie eine von Gott selber eingesetzte Notwendigeit für das Seelenheil der Menschen seien. Doch die Herren Kleriker wissen nicht einmal, wie es um sie selber steht, weil sie sich selber nicht kennen. Ihre Behauptungen der Notwendigkeit ist eine der Sünden, denn es ist Hochmut zu glauben, dass es eine Notwendigkeit ist, für die Menschen bestehen zu müssen. es ist noch grösserer Hochmut, dies in Zölibat und angeblich abgeklärter Distanz tun zu müssen, ohne sich selber kennen zu dürfen.

Rituelle Bußübungen, einmal die Woche mindestens, sind dazuhin ein Vorgang, der jeglichen Ansatz zur Selbterkennntnis in Wahrhaftigkeit und Mündigkeit zerstört. Es gibt auf die echten Probleme der Menschen, der Kleriker auch, keine wirkliche Antwort in der Kirche. Alles ist erstarrt, in Formen gegossen, in Schablonen gefroren.

Im Namen Jesu verzeihen, - die anderen im Namen der Humanitas... Schliesslich klagen sie sich doch an, in Grenzen, und nicht ohne auf die Schuld der anderen zu verweisen, die auch so verkommen waren. Schliesslich ist man darin geübt, wenn es auch sonst eher um kleine "Sünden" geht, um Kindergartenkram..

Trotzdem ist es die totale Auslieferung an eine Gemeinschaft, und was das bedeutet, können sich die wenigstens Menschen wirklich vorstellen. Es gibt da kein Entkommen. Nur die totale Abhängigkeit macht Demütigungen möglich - das weiss man mindestens seit der Inquisition. der Pfarrer, der Papst, die Nonnen und Mönche, sie alle sind voller Angst doppelbödig, und das nennt sich dann "Ehrfurcht vor Gott".

Angeblich dient das auch der Gewissensbildung, während die Realität zeigt, dass das Kirchensystem gerade darin komplett versagt hat. Wer Kindereien und echt unwichtigen Kram total ernst zu nehmen hat, der weiss nicht, wie Gewissen wirklich funktioniert. Im Gegenteil, irgendwann besteht so ein Mensch nur noch aus Panzerung gegen alle vermeintlichen Anfechtungen, und sonst aus nichts mehr. Vermutlich bringen es dann solche am Weitesten.

Vielleicht wussten sie nicht, auf was sie sich einlassen - das ist anzunehmen. Einmal dabei, hat man lebenslänglich, und die Verdammnis gleich dazu. Es ist aber nun ihr Leben, alles was sie haben, und das ist fast nichts - gerade darum erkennen sie nicht, dass die einzige, wahrhaftige Buße darin bestehen würde, sich zuzugeben, dass eben dieses Leben ein einziger Mumpiz ist.

Das dürfen sie aber nicht, denn dann landen sie in der Klapsmühle oder beim Exorzisten. Es sind Menschenopfer, die eine derartige Kirche abverlangt, und so ist es kein Wunder, dass der Missbrauch fast schon an der Tagesordnung war. Es ist nicht nur der Zölibat, sondern das ganze, unmenschliche System mit falschen Gottesbildern, Unterwerfung und mindestens seelischer Folter.

Was soll der Papst also sagen? - Soll er sich hinstellen, und erklären, dass sie alle ein perverser Haufen sind? Darauf können wir lange warten, genau das erkennt er gar nicht. Denn, eigenen Willen gibt es eigentlich gar nicht - eigenes Wollen ist undenkbar. Immer ist da die Frage, was Gott vor hat, auch mit einem Menschen.

Und, es gehört in diesem gesamten System ohne eigentliche Substanz dazu, dass die Menschlichkeit Jesu täglich zu verleugnen ist, obwohl es alle diese verkorksten Typen am meisten selber nötig hätten. Der Missbrauch kochte plötzlich in gehäufter Form hoch, und das ist so klar auf der Hand liegend, weil es keine Persönlichkeit in dieser Kirche, in solchen Systemen, gibt. Damit gibt es aber auch kein einzelnes, persönliches Versagen, keine auf eine bestimmte Person nur zutreffende Perversität, sondern das Versagen und die Pervertiertheit eines uralten, sich selber heilig sprechenden Systems, das Menschen zielgerichtet und mit brutaler Konsequenz zerstört.

Und alle wollen so gerne scheinheilig weiter machen, und behaupten, dass angemessen reagiert werde, dass es besser werde, und so weiter...
die Kirche saugt alles aus den Menschen heraus, auch ihre Seele, und mästet sich an ihnen. Gerade darum wird das Elend der Missbrauchten nicht erkannt, nicht wirklich anerkannt. Die Kleriker sind Verlassene und Verlorene, und alle welche durch deren Seelsorge gingen, durch deren Unterricht und Betreuung, ist es auch - verlassen, verloren, einsam mit den kläglichen Hüllen dessen, was ein Mensch hätte werden und sein sollen.

Samstag, 13. März 2010

"Ihr Schlangen, Ihr Otterngezücht !"

Die katastrophalen Meldungen häufen sich, wie viele Kinder und Heranwachsende durch die priesterlichen Hände und sonstigen Körperteile missbraucht, vergewaltigt, geschändet wurden. Kirchen und sonstige Lehrinstitute erweisen sich als wahre Schlanbgengruben des Sadismus und der sexuellen Machtausübung.

Und, wie nicht anders zu erwarten von solchen Leuten, die Missbrauch über Jahrzehnte verschweigen, vertuschen, und denen es egal ist, wie es denen ergeht, die sie benutzt hatten, sind für diese lediglich andere daran schuld, dass sie zu Tätern wurden. Das typische Täterverhalten also, das letztendlich sein Opfer für alles verantwortlich macht, und sich selber zum armen, irgendwelchen Einflüssen gehorchenden Würstchen zu stilisieren versucht.

Es ist immer noch unerträglich, wie mit derlei Fällen umgegangen wird. Dass sich nun eine wahre Springflut ergiesst, ist kein Wunder. Die Dämme des Schweigens bersten, das lange Zurückgehaltene bricht sich Bahn. Es ist völlig absurd, wenn der Vatikan nun mit Geschwätz über eine Kampagne gegen den Papst ablenken und verharmlosen will.

In einem Punkt allerdings bin ich sekeptisch: Die Abschaffung des Zölibats wird keinesfalls eine Absicherung gegen Missbrauch sein. Sonst dürfte es auch keinen Missbrauch in Familien geben. Diesen gibt es aber, genauso wie an anderen Orten. Dort wo Kinder betreut werden, findet man auch die Pädophilen, das ist die Tatsache. Und institutionell findet man auch die Machtstrukturen, die das alles begünstigen.

Alles andere ist zu kurz gedacht. Den Tatsachen ohne Scheuklappen in die verkommenen Abgründe folgen, und sie weiter denkend angehen, ist wichtiger, als persönliche Eitelkeiten und das Ansehen vor sich hin verrottender Institutionen mit ihrer Ansammlung machtgeiler, sich jedem zu etwas aufschwingenden Sprücheklopfer unterwerfenden Klerikergetümmel zu berücksichtigen und zu entschuldigen.

Zu entschuldigen gibt es nichts, denn die Betroffenen der zweifelhaften Segnungen solcher Kirchendiener und Lehrer leiden lebenslänglich - die anderen nicht. Es ist auch völlig egal, wer schlimmer war - Leiden und Verbrechen lassen sich nicht aufrechnen. Es zeugt von einem niederen Charakter mit sehr fragwürdiger Geisteshaltung, wenn das getan wird.

Es gilt, diesen Schlangengruben, die Jesus - auf den sie sich sonst berufen - nie wollte, den Nährboden und die Kinder zu entziehen, - allen, ohne Ausnahme.