Mittwoch, 27. Oktober 2010

Polizeistaat

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Polizeistaat Baden-Württemberg

Christian Sickendieck




Ohne Kommentar, obwohl man sich fragt, ob die Damen und Herren und Grün zu Hause auch ihre Kinder und Eltern verprügeln. Würden diese gewalttätigen Befehlsempfänger keine Uniform tragen, würde man sie einsperren und den Schlüssen wegschmeißen. Naja, bevor ich mich in Rage rede, ich kann morgens noch in den Spiegel schauen, so mancher so genannte Polizist muss wohl offensichtlich die eigenen Gewaltphantasien unterdrücken, wenn er das eigene Kind in den Arm nimmt… (via)


So weit der Zusammenschnitt der Gewaltszenen vom blutigen Donnerstag in Stuttgart, und der entsetzte Kommentar von Christian Sickendieck.

Ich persönlich habe vor einigen Jahrzehnten den Heiratsantrag eines Polizisten abgelehnt. Die Ablehnung war reiflich überlegt, weil er eigentlich ein sympathischer Mensch mit einem ordentlichen Elternhaus war.

Bereut habe ich es angesichts der Vorkommnisse in den folgenden Jahren nicht. Wer weiss, mit was ich konfrontiert gewesen wäre, wenn ich zugestimmt hätte. Nein, das konnte ich mit meinen Grundsätzen nicht vereinbaren.

Andererseits konnte von einem geordneten Elternhaus nicht die Rede sein, in Folge dessen der Sohn eines ehemaligen Polizisten bei einer Verwandten betreut wurde. Der junge Mann war schwer psychisch gestört, autistisch und mit Alkoholproblem. Der Vater - also der Polizist - war verstorben, die Ehefrau und Mutter war schizophren und bekam später einen Hirntumor, an dem sie dann auch verstarb.

Zurück blieben ein Sohn, der alleine nicht zurecht kam, weil er nichts vermittelt bekommen hatte, was wichtig gewesen wäre. Auch Behinderten-Fürsorge und diverse Einrichtungen waren nie eingeschaltet worden. Die Tochter kam halbwegs zurecht, und arbeitete sich selber aus dem Schlammassel heraus. Aber auch sie hatte es schwer - es fiel ihr nicht leicht, weil sie sich selber alles beibringen mußte.

Der Vater hatte meistens nicht viel Zeit gehabt, ausser ab und zu an Wochenenden - die waren damals noch ruhiger. Da ging er dann mit den Kindern zum Fussball. Die Frau war mit sich und ihren Problemen meistens alleine. Die Kinder oft auch, und drei Tage lang lag einmal der Junge in den eigenen Exkrementen, zwei Tage hatte er nichts gegessen und getrunken. Die Tochter kam nach Hause, fand den kleinen Bruder verstummt und stinkend in allem Dreck, und holte Hilfe.

Folgen für die Eltern hatte es keine, ausser, dass die Mutter der Kinder für einige Zeit in die Psychiatrie kam, und der Vater mehr nach ihnen sehen mußte, was das leibliche Wohl angeht. Es ist anzunehmen, dass ein grosser Teil der Behinderungen des Jungen von diesem Erleben stammte.

Nein, es ist oft nichts in Ordnung bei der Polizei. Ich will nicht pauschalieren, aber sie kämpfen mit Sorgen und Nöten, mit Familiendramen, mit allem, wie wir anderen auch - und dazu kommen die Einsätze. Wo sie dann jeweils überfordert sind, das zeigen die Scheidungsraten, die Schwierigkeiten der Kinder, die Krankheitsraten.

Aber, die Regierung hat zurechtgekürzt, es wird gespart - auch bei der Polizei. Da müssen die eben durch, scheint Frau Merkel zu meinen - und alle anderen, die davon betroffen werden, dann auch.

Was nutzen Gesetze, wenn sie durch die eigene Regierung unterhöhlt und ausgehebelt werden?

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