Montag, 11. Mai 2009

Krieg und Militär verbieten

http://www.welt.de/politik/article3720972/US-Soldat-erschiesst-fuenf-Kameraden-im-Irak.html


Amoklauf

US-Soldat erschießt fünf Kameraden im Irak

11. Mai 2009, 19:51 Uhr

Ein US-Soldat hat auf einem irakischen Stützpunkt bei Bagdad fünf Kameraden erschossen. Das teilte das US-Verteidigungsministerium und die Streitkräfteführung mit. Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden. Über sein Motiv war zunächst nichts bekannt. Seine Tat könnte im Zusammenhang mit Stress stehen.

Ein amerikanischer Soldat hat nach Angaben des US-Militärs auf einem Stützpunkt in Bagdad fünf Kameraden erschossen. Danach wurde er festgenommen, wie es in einer offiziellen Mitteilung hieß. In US-Medienberichten hatte es zuvor geheißen, der Soldat habe zunächst vier Menschen und dann sich selbst getötet.

Der Mitteilung zufolge ereignete sich die Bluttat gegen Mittag Ortszeit im „Camp Liberty“, einer großen amerikanischen Basis nahe dem Bagdader Flughafen. Der Vorfall werde untersucht, hieß es ohne Angaben über die möglichen Hintergründe weiter. Dem Sender CNN zufolge eröffnete der Soldat das Feuer in einer auf dem Stützpunkt gelegenen Klinik für stressgeschädigte Militärangehörige.

US-Präsident Barack Obama hat sich „geschockt“ und „tief traurig“ über die Erschießung von fünf US-Soldaten durch einen Kameraden im Irak geäußert. Er werde darauf drängen, dass die Hintergründe der „schrecklichen Tragödie“ aufgeklärt werden, hieß es in einer am Montagabend (Ortszeit) in Washington veröffentlichten Erklärung Obamas. Er habe sich deshalb auch am Montagnachmittag von Verteidigungsminister Robert Gates über den Vorfall informieren lassen.

Laut US-Militär war bereits am Sonntag ein US-Soldat ums Leben gekommen, als in der südirakischen Stadt Basra ein Sprengsatz neben seinem Fahrzeug explodierte. Die US-Streitkräfte hatten Ende April die Verantwortung für die Provinz Basra von den britischen Truppen übernommen, die ihren Einsatz im Irak im Juli offiziell beenden.

In der 400 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Mossul fand die Polizei am Montag die Leiche eines fünfjährigen Jungen, der zuvor entführt worden war. Das Kind, das einer christlichen Familie angehört, wurde nach Polizeiangaben erschossen. Zwei Polizisten starben, als neben ihrer Patrouille eine Autobombe detonierte. Ein zweiter Sprengsatz, der offensichtlich einer Patrouille der irakischen Armee galt, tötete einen Zivilisten.

AP/dpa/lk

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