Das ist die eine Seite der Geschichte. Aber, andere halten sich auch nicht so genau an die Trennung von Privatem und Beruflichem. Folglich müßten alle überprüft werden, und nicht nur eine, weil es da gerade mal auffällt.
http://kritik-und-kunst.blog.de/
Merkels Learjet und Ullas Dienstwagen
@ 2009-07-27 – 09:03:20
Vor eingen Tagen war Angela Merkel mit dem Learjet der Flugbereitschaft privat auf Sylt, um ihr Buch vorzustellen. Artikel dazu sind nur noch mit Mühen recherchierbar. Sogar das Blog Derwesten hält Merkels privaten Flug nach Sylt für läßlich - im Gegensatz zu Ulla Schmidts Dienstwagendesaster (selber googlen!).
Zu Unrecht, bei allem sonstigen Respekt für "DerWesten".
Angela Merkels Termin in Sylt war privater Natur. Der Termin sei ihr unbenommen. Aber entweder zahlt sie den Flug dann auch privat - oder sie muß sich, wie jeder andere Arbeit´nehmer´ auch, den privaten Termin eben anders legen. Mein Arbeit´geber´ würde mir jedenfalls einen husten, wenn ich auf die Idee käme, zwischen zwei beruflichen Terminen in Husum und auf Fehmarn schnell mal auf Geschäftskosten nach Kiel zu fahren, weil ich dort Probleme der Shelley-Übersetzung besprechen möchte...
Es geht mir nicht darum, Ulla Schmidt zu verteidigen, sondern um die Doppelstandards, die - zum wievielten Mal eigentlich! - in der medialen Aufbereitung beobachtet werden müssen. Und so langsam bekomme ich doch fast - allerdings nur fast - so etwas wie Erbarmen mit der SPD.
Die SPD war - und ist wohl immer noch, wenn ich mir Leute wie Steinbrück oder Asmussen anschaue, bei denen längst ein Parteiausschlussverfahren fällig wäre - Teil der ganz großen schwarz-gelb-rot-grünen neoliberalen Koaltion. Als solche waren sie nicht besser und nicht schlimmer als die anderen auch.
Aber dass sich jetzt - leider - meine und anderer Vorhersagen erfüllt, dass man allein die Sozis das Desaster entgelten läßt und den Steinbrück-Teufel mit dem Westerwelle-Beelzebub austreibt, das ist denn doch widerlich. Sicher, niemand muss mit den Sozialdemokraten Mitleid haben. Ohne ihre tätige Mithilfe wären die sog. Reformen gesellschaftlich nicht durchsetzbar gewesen. Man nimmt die nötige Mithilfe, und verabfolgt zum Abschluß den Sozis den obligaten Tritt; wie immer seit 1914-1918/19. Das ist verdient, wir (ich darf wohl "wir" sagen, oder?) haben es unseren lieben Sozis wieder und wieder gut begründet vorhergesagt. Und dennoch: Man muss mit den Sozis kein übertriebenes Mitleid haben und kann das, was die gut geölte Neusprechmaschine derzeit absondert, dennoch widerwärtig finden. Dass ein wirtschaftspolitischer Nobody wie der Berufs-Reiche und Berufs-Sohn zu Guttenberg (das pawlowsche "Neiddebatte"-Gelalle erspare man mir bitte), der über seine wirtschaftlichen Erfahrungen Unwahrheiten hat verbreiten lassen (wenn es Andrea Ypsilanti nicht beleidigte, könnte man ihn jetzt Guttilanti nennen)... dass der derzeit der beliebteste Politiker ist, zeigt zweierlei: Wie massiv derzeit manipuliert wird - und wie schicksalsergeben sich das Volk derzeit die Lügen ins Hirn treiben läßt. Nach dem 27.09. wird die Rechnung präsentiert werden. Auf das große Wehgeschrei können wir uns jetzt schon "freuen". Die T-Shirts mit dem Aufdruck "Motzt nicht mit mir! ICH habe schwarz-gelb nicht gewählt!" können wir wohl so langsam in Auftrag geben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen