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Wirtschaft: Neuer Betrugsskandal in den USA
Milliardär Stanford untergetaucht / Karibikinsel Antigua fürchtet um Existenz
Von Christina Schrezenmeir
Vor zwei Tagen beschuldigte die amerikanische Börsenaufsicht SEC den Milliardär Sir Richard Allen Stanford offiziell des Betrugs in Milliardenhöhe. Wärend seine Firmen unter Zwangsverwaltung gestellt und sein Konto eingefroren wurde, fehlt von Stanford selber jede Spur. Besonders in seiner Zweitheimat Antigua macht man sich unterdessen Sorgen um die Folgen seines Betrugs.
Die amerikanische Finanzwelt kommt nicht zur Ruhe: Wenige Monate nach der Aufdeckung des 50-Milliarden Betrugs von Bernard Madoff wurde nun ein neuer Betrugsfall in Milliardenhöhe aufgedeckt: Laut der am vergangenen Dienstag von der amerikanischen Börsenaufsicht SEC bei einem Gericht in Dallas eingereichten Klageschrift betrog der Finanzunternehmer Sir Richard Allen Stanford seine Anleger mit Hilfe falscher Versprechen um mehrere Milliarden Euro. So habe er den Anlegern über seine in Antigua befindliche Bank SIB (Stanford International Bank) angeblich sichere Einlagezertifikate für insgesamt 8 Milliarden US-Dollar verkauft und Renditen versprochen, die mehr als doppelt so hoch wie die der Konkurrenz waren. Doch statt in Einlagenzertifikate investierte seine Bank SIB das Geld offenbar hauptsächlich in illiquide Immobilien, Finanzbeteiligungen und andere riskante Einlagen, unter anderem auch in den Fonds des Jahrhundertbetrügers Bernard Madoff.
Laut den SEC-Ermittlern fälschte Stanford seine Bilanzen und täuschte die Existenz einer seriösen Buchprüfung vor, um das Vertrauen seiner Kunden zu gewinnen. Nachdem das ganze Ausmaß des 50 Milliarden US-Dollar-Betrugsskandals um Bernhard Madoff bekannt wurde täuschte Stanford seine Anleger zudem vorsätzlich mit der Aussage, man habe nicht in dessen Fonds investiert.
Stanfords Firmen wurden vorerst unter Zwangsverwaltung gesetzt und sein Vermögen eingefroren. Von dem Texaner selbst jedoch fehlt bislang jede Spur. Die SEC gab an, man habe Stanford mehrere Vorlagen geschickt, dieser sei jedoch nie zu den Zeugenaussagen erschienen. Laut verschiedenen Zeitungsberichten versuchte der Milliardär am Dienstag, mit einem Learjet in seine Zweitheimat Antigua zu fliehen. Diesen Plan konnte er jedoch nicht umsetzen, da der Flugzeug-Verleih seine Kreditkarte ablehnte.
Wie heute bekannt wurde, ermittelt zudem offenbar das FBI gegen Stanford. Nach Angaben der Zeitung “B.Z.” steht er in dem Verdacht, Gelder für das berüchtigte mexikanische Gulf-Kartell gewaschen zu haben. Das Kartell schmuggelt weiche sowie harte Drogen in großen Mengen in die USA.
Einen Tag nach Bekanntgabe des Betrugs versuchten mehrere hundert Anleger in Venezuela und Antigua, ihre bei Stanford angelegten Ersparnisse in Sicherheit zu bringen. Da jedoch alle Vermögenswerte eingefroren wurden blieben diese Versuche ohne Erfolg. Mittlerweile hat die Regierung Venezuelas die örtliche Stanford-Bank übernommen.
Am schwersten wiegt der Betrug Stanfords wohl für seine Zweitheimat Antigua. Der Milliardär ist der größte private Arbeitgeber der Insel. Zudem befindet sich der Hauptsitz seiner FIB auf der Karibikinsel. Der Premierminister Baldwin Spencer fürchtet offenbar Aufstände der Bevölkerung und kündigte bereits vorgezogene Neuwahlen an.
Der aus Texas stammende Unternehmer Sir Allen Stanford ist Eigentümer des Börsenmaklerunternehmens Stanford Group Company (SGC), der Investmentberatung Stanford Capital Management (SCM) sowie der in Antigua ansässigen Stanford International Bank (SIB). Diese Unternehmen sind zusammengefasst in der Stanford Financial Group. Sie managt eigenen Angaben zufolge Vermögenswerte von mehr als 50 Milliarden Dollar und hat 30.000 Kunden in 131 Ländern.
Auf Wiedersehen, liebe Leser!
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Es folgen traurige Zeilen – aber keine tragischen. Ich bedanke mich
herzlich, liebe Leser. Aber man geht nie so ganz.
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vor 8 Monaten
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