Donnerstag, 19. Februar 2009

Der Beschiss und die Reichen

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19.2.2009

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Stanford-Betrugsskandal treibt ganzen Inselstaat in den Ruin

Die Bewohner von Antigua sind in heller Aufruhr: Grund dafür ist der Milliardenskandal um den texanischen Multi Allen Stanford - gleichzeitig der größte Arbeitgeber auf dem Inselstaat.

St. John's/Wien - Hunderte Personen haben sich am Mittwoch in Antigua vor der Bank des mutmaßlichen Milliarden-Betrügers und texanischen Multi-Milliardär Allen Stanford angestellt, um ihre Ersparnisse zu beheben.

Einen Tag zuvor war der Investmentmanager in den USA wegen eines 8-Mrd.-Dollar-Betrugsverdachtes angeklagt worden. Der Ministerpräsident von Antigua befürchtet "katastrophale" Folgen für sein Land. Stanford ist der größte Arbeitgeber des kleinen Inselstaates

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Vor der Bank of Antigua bildeten sich am
Mittwoch lange Schlangen. Bild: Reuters

Rund 600 Personen und zwei Polizisten haben sich Mittwoch vor der Bank eingefunden, trotz der Versicherungen der regionalen Behörden, dass die Bank über ausreichend Reserven verfügt.

Die Bank of Antigua mit ihren drei Filialen auf dem kleinen Doppelstaat von Antigua und Barbuda ist Teil von Stanford's weit verzweigtem Geschäftsimperium, ist jedoch unabhängig von der Stanford International Bank Ltd (SIB), die im Zentrum der Ermittlungen der US-Finanzaufsicht steht.

Der Ministerpräsident von Antigua, Baldwin Spencer, meinte in einem Fernsehinterview, dass die Klage gegen Stanford für das Land "katastrophale" Folgen haben könnte, und bat die Bewohner, nicht in Panik zu geraten. Antigua ist bloß 14 km breit und 19 km lang und hat 70.000 Einwohner.

Stanford gehört die größte Zeitung des Landes, steht einer lokalen Geschäftsbank vor, ist der größte private Arbeitgeber und Top-Investor des Landes. Er wurde als erster US-Amerikaner von der Regierung in den "Ritterstand" erhoben. Er besitzt über die ganze Region verteilt Häuser, von Antigua bis St. Croix auf den US-Jungferninseln bis Miami.

Stanford's Vermögen wurde inzwischen eingefroren, ein Staatsanwalt hat zum Schutz der "Opfer" einen Zwangsverwalter bestellt. (red/APA/Reuters)


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