Mittwoch, 28. Januar 2009

Israel wirft venezolanische Diplomaten aus dem Land:






Israel wirft Diplomaten aus Venezuela raus

Zwischen dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez und Israel ist ein heftiger Streit entbrannt. Deshalb weist Israel die Diplomaten aus.

Jerusalem - Israel hat venezolanische Diplomaten ausgewiesen, wie das Außenministerium in Jerusalem am Mittwoch verlautbarte. Der Schritt ist eine Reaktion auf eine Entscheidung Venezuelas, aus Protest gegen die israelische Offensive im Gazastreifen die diplomatischen Beziehungen abzubrechen.

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte, der Ausweisungsbefehl sei am Dienstag zugestellt worden. Die venezolanischen Diplomaten hätten bis Freitag Zeit, das Land zu verlassen. Auch Bolivien hat seine diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen.

Die venezolanische Regierung kündigte an, sich bei den Vereinten Nationen dafür einzusetzen, dass sich Israels Führer vor dem Internationalen Strafgerichtshof für "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verantworten müsse.

Venezuela hatte den Militäreinsatz im Gazastreifen als "Staatsterrorismus" verurteilt. Israel warf der Regierung von Präsident Hugo Chávez daraufhin ein "Bündnis mit Terroristen" vor. Chávez sprach seinerseits von einem "Mörderstaat" und warf der israelischen Armee "Feigheit" vor.

Boliviens Präsident Evo Morales forderte den Internationalen Strafgerichtshof auf, Untersuchungen im Gazastreifen aufzunehmen. Israel verstoße systematisch gegen Grundsätze des humanitären Völkerrechts und setze sich über Beschlüsse des Weltsicherheitsrates hinweg, sagte er. (APA/AP/AFP)

Die Welt nach Gaza ist eine andere...

das beschreibt auch ein Artikel in Press TV.

Und, dieser Artikel wirft viele wichtige Fragen auf, die wir alle gerne beantwortet hätten, die wir nicht gleichgültig durch die Weltgeschichte tappen.

In diesem Artikel wird zugeraten, hoffnungsvoll zu sein, aber mit dem Schlimmsten zu rechnen. Es ist im Angesicht dessen, was wir bisher nicht zu denken wagten, und doch geschieht, wohl das, was der Wirklichkeit in der Politik der Staaten zur Zeit am angemessensten erscheint.

Die Politiker machen, was sie wollen und für richtig halten - das Volk ist ihnen weitgehend egal, das Völkerrecht auch, und die diversen Rechtsprechungen sowieso. Sie machen ihre eigenen Regeln, mit denen sie die Welt überziehen, und lassen es sich selber gut gehen. Auf diverse Anfragen gibt es wahlweise keine Antworten - ausweichende - oder arrogante Zumutungen. Das Volk darf sie wählen, wenn es Lust hat, dazu ist es irgendwie noch gut - um den Anschein der Demokratie zu wahren, ansonsten halten die Politiker das Volk für zu dumm, um durchzublicken. Abgesehen davon, dass dies überheblich ist, wollen sie aber das Volk genauso haben...

Mucken doch welche auf, finden sich Mittel und Wege, dies auszuschalten. Das bahnte sich alles schon an, bevor die Greuel in Gaza stattfanden. Es gab auch in anderen Kriegen Hinweise auf wenig Rücksicht, und abgehobenes Vorgehen. Gaza allerdings durchbrach eine Schallmauer, die vorher noch nicht ganz zerbrochen war.

Die Welt nach Gaza ist zerrissener denn je, und rücksichtslos geworden. Es zeichnet sich ab, dass es gar nicht so sehr gewolllt ist, das Zerrissene zu flicken, die Differenzen aufzuarbeiten, und heilenden Frieden herzustellen. Menschen werden nicht mehr unbedingt als wertvoll angesehen, Leben ist nicht mehr heilig.

Es ist so, als sollte das religiöse Geschwätz von Armaggedon und dem Endgericht, damit Jesus die Lösung für ein anderes Reich auf Erden mitbringt, mit aller Gewalt und Menschenverachtung in die Tat umgesetzt werden. Es ist aber nicht anzunehmen, dass der Himmel denen die Arbeit abnimmt, die nun glauben, Jesus sollte das für sie tun.

Es ist auch wieder die Rede von der Samson Option. Was diese ist, kann man hier nachlesen:

http://74.125.77.132/search?q=cache:mOTQT_SrwOUJ:www.standingwithisrael.org/synapse/data/2858/documents/Die%2520Simson%2520Loesung.doc+Samson+Option&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=de&lr=lang_de


Danach wäre die Welt vollends eine andere, möglicherweise ohne uns alle.

Die Fragen in dem Artikel bei Press TV kann in einer Frage zusammen gefasst werden:

Wer stoppt die Wahnsinnigen dieser Erde?

Wer den Artikel in englischer Sprache lesen will, hier der Link:

http://www.presstv.ir/Detail.aspx?id=83887&sectionid=3510303

Das Spiel mit dem Atomfeuer

http://www.freitag.de/2004/27/04270902.php



25.06.2004


Jürgen Rose

Sterben mit den Philistern


ISRAELS MASSENVERNICHTUNGSWAFFEN (II)*Seit 1967 wurden in den Kriegen und Konflikten mit der arabischen Umgebung mehrfach Nuklearschläge in Erwägung gezogen

Israel hat ein umfangreiches Atomwaffenpotenzial zu seiner Verfügung und ist zur fünft stärksten Nuklearmacht der Welt aufgestiegen, schrieb Jürgen Rose in seinem ersten Artikel (Freitag 26/2004) über das größte nationale Arsenal an Massenvernichtungswaffen im Nahen Osten. Er verwies auf den Bestand von heute 400 bis 500 Atomsprengköpfen, die strategische Triade (land-, luft- und seegestützt) bei den Trägersystemen sowie die Fähigkeit zum Bau von Interkontinentalraketen. Im zweiten Teil seiner Analyse beschäftigt sich der Autor mit der Einsatzstrategie für dieses Potenzial.

Parallel zum Aufbau eines Arsenals an Kernwaffen gab es für die israelische Armee über Jahrzehnte hinweg gleichfalls eine Evolution der Einsatzstrategie. Ausgangspunkt aller Optionen war die Überzeugung, nur auf diese Weise würde es möglich sein, einer mutmaßlichen arabischen Bedrohung eine ultimative Abschreckungsmacht entgegenzusetzen. Nuklearwaffen sollten als ultima ratio sicherstellen, dass es nie wieder zu einem Massaker am jüdischen Volk kommen würde. Als symbolische Metapher hierfür diente die sogenannte "Samson-Option", die sich eines biblischen Mythos bediente. Demzufolge wurde Samson - gefangen nach blutigem Kampf - von den Philistern geblendet und in Dagons Tempel in Gaza öffentlich zur Schau gestellt. Dem Tode nahe bat der Gemarterte seinen Gott, ihm ein letztes Mal Kraft zu geben, und rief: "Ich will sterben mit den Philistern!" Danach konnte Samson die Säulen des Tempels beiseite schieben, woraufhin das Dach einstürzte und alle unter sich begrub. Bezogen auf diesen Mythos des Widerstehens und der Unbesiegbarkeit erhielten Israels Atomraketen den Decknamen "Tempelwaffen".

Gegen Syrien und Ägypten

Während der vergangen Jahrzehnte gab es vier Situationen, in denen ein Einsatz von Kernwaffen durch die israelische Armee ernsthaft erwogen wurde. Erstmals während des Sechs-Tage-Krieges im Juni 1967, als Atombomben für den Fall in Reserve gehalten wurden, dass ein Erfolg des konventionell geführten Präventivkrieges gegen Ägypten, Jordanien und Syrien ausbleiben sollte.

Während des Oktoberkrieges 1973 wurde ein Schlag mit Nuklearwaffen nicht nur in Betracht gezogen, sondern am 8. Oktober 1973 bereits der Befehl erteilt, 13 Kernwaffen für einen Angriff auf die militärischen Hauptquartiere in Kairo und Damaskus vorzubereiten, nachdem Verteidigungsminister Moshe Dayan einen Zusammenbruch der israelischen Defensivoperationen im damaligen Zweifrontenkrieg prophezeit hatte. Mit dieser nuklearen Mobilmachung gelang es der Regierung unter Premierministerin Golda Meir, die USA erheblich unter Druck zu setzen und massive Nachschublieferungen an Munition und Rüstungsmaterial zu erzwingen. Gleichzeitig schienen die Oberkommandierenden in Ägypten und Syrien von dem drohenden Enthauptungsschlag derart beeindruckt, dass sie ihre Panzerverbände nicht weiter vorrücken ließen. Nachdem Israel daraufhin am 14. Oktober 1973 den atomaren Gefechtsalarm zunächst aufgehoben hatte, wurde er wenige Tage später erneut ausgelöst, nachdem die US-Regierung ihrerseits das Strategische Bomberkommando alarmierte. Die Sowjetunion sollte von einem möglichen Eingreifen zugunsten Syriens und Ägyptens abgehalten werden. Die Lage entspannte sich erst, als ein Waffenstillstand sämtliche Kampfhandlungen beendete.

Ein weiteres Mal war die atomare Option Teil des militärischen Kalküls, als 1982 bei der Invasion im Libanon ("Operation Oranim") der damalige Verteidigungsminister Ariel Sharon mit dem Gedanken spielte, Syrien mit Kernwaffen anzugreifen. Schließlich kündigte Israels Regierung während des Golfkrieges von 1991 für den Fall eines irakischen Angriffs mit chemischen oder biologischen Waffen einen nuklearen Gegenschlag an.

Wie die Beispiele zeigen, ist das israelische Kernwaffenpotenzial vollends in eine militärische wie auch politische Strategie integriert, die unter der Bezeichnung Nonconventional Compellence (nicht-konventioneller Druck) praktiziert wird. Ex-Premier Shimon Peres - einer der Protagonisten einer Aufrüstung mit Massenvernichtungswaffen - charakterisierte das dem zugrunde liegende strategische Motiv mit den Worten: "Ein überlegenes Waffensystem zu haben, schafft die Möglichkeit, es für die Ausübung von Druck zu nutzen. Das heißt, die andere Seite zu zwingen, Israels Forderungen zu akzeptieren, was wahrscheinlich dazu führt, dass der traditionelle Status quo hingenommen und ein Friedensvertrag unterzeichnet wird."

Darüber hinaus garantiert das israelische Nuklearpotenzial den uneingeschränkten Beistand des amerikanischen Alliierten und verhindert eine unerwünschte Parteinahme Europas zugunsten der arabisch-palästinensischen Position - getreu der Maxime: "Wenn ihr uns in einer kritischen Situation nicht helfen wollt, werden wir euch veranlassen, uns zu helfen, oder uns gezwungen sehen, unser Potenzial einzusetzen."

Selbst auf Rom

Aufschlussreich sind in diesem Kontext die Aussagen des israelisch-niederländischen Militärhistorikers Martin van Creveld, eines international bekannten Professors für Militärgeschichte an der Hebräischen Universität von Jerusalem, aus dem vergangenen Jahr. Van Creveld bemerkte in einem Interview mit dem niederländischen Magazin ELSEVIER zu den Plänen der Likud- Regierung, eine unüberwindliche Mauer zwischen Israel und dem Westjordanland zu errichten, Sharon verfolge in letzter Konsequenz das Ziel, alle Palästinenser aus der dann errichteten "Festung Israel" deportieren zu können. Auf die Frage, ob die Welt eine derartige ethnische Säuberung zulassen würde, meinte van Creveld: "Das liegt daran, wer es tut und wie schnell es geht. Wir haben einige Hunderte von Atomsprengkörpern und Raketen und können sie auf Ziele überall werfen, selbst auf Rom. Bei einem Einsatz von Flugzeugen sind die meisten europäischen Hauptstädte ein Ziel."

Die Auffassung mag extrem erscheinen, aber da sich die israelische Gesellschaft offenkundig polarisiert, wird der Einfluss der radikalen Rechten stärker. Es ist keineswegs auszuschließen, dass Gush Emunim, einige säkulare rechte Fanatiker oder zu allem entschlossene Generäle die Kontrolle über die israelischen Nuklearwaffen übernehmen.

Europa sollte sich insofern angesichts einer brisanten Zuspitzung des Palästina-Konfliktes weniger über die Bedrohung durch nicht vorhandene oder allenfalls begrenzt einsatzfähige Massenvernichtungswaffen in der islamischen Welt Sorgen machen. Es sollte sich viel mehr mit dem jederzeit einsetzbaren Massenvernichtungspotenzial eines Staates beschäftigen, der in wenigen Jahrzehnten der Weltgemeinschaft permanent bewiesen hat, dass ihm Völkerrecht und Menschenrecht gleichgültig sein können.

Dipl. Päd. Jürgen Rose ist Oberstleutnant der Bundeswehr. Er vertritt in diesem Beitrag nur seine persönlichen Auffassungen.

Delegitimation des zionistisch-israelischen Rassismus

http://nemetico.twoday.net/stories/delegitimation-des-zionistisch-israelischen-rassismus/


Wer wäre in unseren "aufgeklärten Zeiten" nicht gegen Rassismus? Das mögen sich manche naiven Gemüter denken.
Doch Rassismus ist kein Thema, das etwa mit der Niederlage der amerikanischen Südstaaten 1865, der Niederlage des "Dritten Reichs" 1945 oder den Teilerfolgen der schwarzen Bürgerrechtsbewegungen in den USA "erledigt" wäre.
Der Zentralrat der Juden, der behauptet, im Namen "aller Juden" zu sprechen, verkündete durch den Mund von Charlotte Knobloch folgendes:
Meine Damen und Herren,
die Freunde Israels wissen, dass das jüdische Volk seit 4.000 Jahren durchgehend im Nahen Osten lebt.

Seit 4000 Jahren, also seit 2000 vor unserer Zeitrechnung ("nach Christus")? Jedem Historiker und halbwegs geschichtlich gebildeten Menschen ist bewußt, dass das eine absurde Behauptung ist, die durch keine Fakten gedeckt ist. 2000 v. Chr konnte weder in religiöser, noch in "völkischer" Hinsicht von einem "jüdischen Volk" die Rede sein.
Jene, die gegangen sind, haben dies nicht aus freien Stücken getan, sondern weil fremde Mächte sie vertrieben haben.
Als im Jahr 1948 der jüdische Staat gegründet wurde, war dies nicht etwa eine Ungerechtigkeit, sondern die Korrektur eines historischen Fehlers.

Die bekannte Lesart: das in seine Heimat "zurückgekehrte" "jüdische Volk". Zwar verwendet Knobloch intelligenterweise nicht den Begriff "Rasse", doch ihre Argumentation legt die Existenz einer 2000jährigen "Stammesgeschichte" aufgrund von "Blutlinien" und "Vererbung" nahe. Nicht anders haben (durchweg rechtsextreme) Ideologen, die in "Rassen" historische Entitäten sehen wollten und wollen, eine solche "definiert".
Der israelische Historiker Shlomo Sand bringt diese Staatsideologie des Staates Israel, der behauptet, ein Staat des "jüdischen Volkes" zu sein, folgendermaßen auf den Punkt:
Für einen Israeli besteht kein Zweifel, dass das jüdische Volk existiert, seit es auf dem Sinai von Gott die Thora1 empfing und dass er selbst dessen direkter Nachkomme ist. Er glaubt auch, dass sich dieses Volk, aus Ägypten kommend, im "gelobten Land" niederließ, wo das ruhmvolle Königreich Davids und Salomos entstand, das sich später in die Reiche Judäa und Israel teilte. Und er weiß, dass es zweimal vertrieben wurde - im sechsten vorchristlichen Jahrhundert nach der Zerstörung des Ersten Tempels und im Jahr 70 n. Chr., nach der Zerstörung des Zweiten Tempels. Darauf folgten knapp zweitausend Jahre des Umherirrens. So verschlug es das jüdische Volk in den Jemen, nach Marokko, nach Spanien, nach Deutschland, Polen und bis weit nach Russland hinein. Doch es gelang ihm stets, die Blutbande zwischen seinen versprengten Gemeinden zu bewahren. Deshalb blieb seine Einzigartigkeit erhalten. Ende des 19. Jahrhunderts reiften die Bedingungen für seine Rückkehr in die uralte Heimat heran. Ohne den Völkermord der Nazis hätten Millionen Juden nach und nach und in aller Selbstverständlichkeit Eretz Israel (das Heilige Land: die geografische Region Israel) wieder besiedelt, denn davon träumten sie seit zwanzig Jahrhunderten. Unberührt lag Palästina da und wartete auf sein ursprüngliches Volk, auf dass es das Land wieder zum Erblühen brächte. Denn es gehörte ihm, nicht dieser geschichtslosen Minderheit, die der Zufall dorthin verschlagen hatte. Gerecht waren also die Kriege, die das verstreute Volk führte, um sein Land wieder in Besitz zu nehmen; und kriminell war der gewalttätige Widerstand der ansässigen Bevölkerung.
Und der unbeirrbare Historiker Shlomo Sand charakterisiert dieses Bild, das auch nach wie vor unsere Mainstream-Medien beherrscht, folgendermaßen:
Diese Deutung der jüdischen Geschichte ist das Werk versierter Vergangenheitskonstrukteure, deren blühende Fantasie seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Versatzstücken der jüdisch-christlichen Religionsgeschichte eine ununterbrochene Stammesgeschichte für das jüdische Volk erfand.
Erfand?
Kann man die Bibel als Geschichtsbuch lesen?
fragt Shlomo Sand und beantwortet diese Frage:
Die ersten jüdischen Historiker der Neuzeit wie Isaak Markus Jost (1793-1860) und Leopold Zunz (1794-1886) hätten diese Frage mit Nein beantwortet. In ihren Augen war das Alte Testament ein theologisches Werk. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fanden sich Historiker (insbesondere Heinrich Graetz, 1817-1891), die eine "nationale" Lesart der Bibel entwickelten: Abrahams Aufbruch nach Kanaan, den Auszug aus Ägypten, das vereinigte Königreich Davids und Salomos stellten sie als Berichte über eine wahre nationale Vergangenheit dar.

Die Frage ist in der Tat: was ist denn historisch wirklich wahr an diesen Geschichten, die auch in unseren Schulen im Religionsunterricht gelehrt werden?
Die zionistischen Historiker beten seither diese "biblischen Wahrheiten" nach, die zum täglichen Brot im israelischen Bildungs- und Schulwesen gehören.
Shlomo Sand fährt fort:
In den 1980er-Jahren erschütterte ein Erdbeben die Gründungsmythen: Nach neueren archäologischen Erkenntnissen kann im 13. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gar kein großer Exodus stattgefunden haben. Auch konnte Moses die Hebräer nicht aus Ägypten heraus- und ins "gelobte Land" führen - einfach weil dieses sich damals in den Händen der Ägypter befand.
Auch mittelmäßig gebildete historische Laien wissen, dass allenfalls die sogenannte "Hyksos" - Fremdherrschaft in Ägypten zu der Moses - Geschichte passen könnte.
Es wurden vielfach Spekulationen darüber angestellt, dass die Erinnerung an die Vertreibung der Hyksos aus Ägypten nach Kanaan den biblischen Mythos vom Auszug aus Ägypten beeinflusst hat.
(wikipedia)
Die Hyksos stellten allerdings ein buntes Völkergemisch aus semitischen, churritischen und amuritischen dar. Als "Herren der Fremdländer" errichteten sie eine etwa 100jährige Fremdherrschaft über Ägypten, ehe sie gestürzt wurden. Nur ein (prorömischer) jüdischer Historiker, Flavius Josephus, behauptete über 1500 Jahre später einen Zusammenhang mit den Stämmen Israels, wohl um die Moses - Legende zu stützen.
Weiter Shlomo Sand:
Darüber hinaus findet sich nirgends ein Hinweis auf einen Sklavenaufstand im Reich der Pharaonen noch auf eine rasche Eroberung des Landes Kanaan durch irgendwelche Eindringlinge.
Auch andere biblische Mythen haben vor der Geschichtsforschung keinen Bestand, so Shlomo Sand weiter:
Vom prachtvollen Königreich Davids und Salomos gibt es keine Überreste. Die Entdeckungen des vergangenen Jahrzehnts zeigen, dass damals zwei kleine Reiche existierten: das mächtigere Israel im Norden und der Zwergstaat Judäa im Süden. Dessen Bewohner, die Judäer, wurden jedoch nicht im sechsten vorchristlichen Jahrhundert vertrieben: Nur die geistigen und politischen Eliten mussten sich in Babylon niederlassen, wo sie die persischen Kulte kennenlernten - und aus dieser folgenreichen Begegnung entwickelte sich der jüdische Monotheismus.
In dieser Zeit entwickelte sich in Persien die monotheistische Zarathustra - Religion, die die deportierten Eliten aus Palästina zweifellos beindruckte.
Auch die Vertreibung der Juden aus dem "heiligen Land" nach dem Barkochba - Aufstand ist nach Shlomo Sand ein Mythos:
Aber wie steht es mit der Vertreibung des Jahres 70 unserer Zeitrechnung; hat sie tatsächlich stattgefunden? Erstaunlicherweise hat sich die Forschung mit diesem wichtigen identitätsstiftenden Ereignis noch nie beschäftigt, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Die Römer haben an der gesamten Ostküste des Mittelmeers nie ein Volk ins Exil geschickt. Mit Ausnahme der versklavten Gefangenen lebten die Judäer auch nach der Zerstörung des Zweiten Tempels auf ihrem Land.
Kenner historischer Fakten wissen beispielsweise auch, dass der legendäre Kaiser Julian (Apostata), der ein scharfer Gegner des jungen Christentums war, die jüdische Religion als Gegengewicht (neben dem von ihm präferierten Heidentum) sehr förderte und den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem mit aus aller Welt herbeigekommenen jüdischen Bauleuten in Angriff nahm. Ein Ansiedlungsverbot von Juden in Jerusalem bestand zu dieser Zeit definitiv nicht mehr (361-363 n. Chr.).
Wenn es aber keine Massenvertreibung nach dem jüdischen Aufstand (70 n. Chr.) gab, sondern nur eine Deportation rebellischer Eliten, wie kam es dann zur Ausbreitung des Judentums?
Woher kommen also die zahlreichen seit der Antike rund um das Mittelmeer ansässigen Juden, wenn es keine Deportation aus dem römisch besetzten Palästina gab? Hinter dem Vorhang der nationalen Geschichtsschreibung verbirgt sich eine erstaunliche historische Realität: Vom Makkabäeraufstand im zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bis zum Bar-Kochba-Aufstand von 132 bis 135 n. Chr. war das Judentum die erste Bekehrungsreligion.
Belege dafür finden sich auch zahlreich in der biblischen Apostelgeschichte, wo sich eine scharfe Rivalität zwischen den "Urchristen" und "Juden" im gesamten Mittelmeerraum ablesen läßt (ideologische Rechtfertigung später für die Judenfeindlichkeit der römisch-katholischen Kirche).
Shlomo Sand:
Nicht nur die Schriften von Flavius Josephus legen Zeugnis vom Proselyteneifer der Juden ab. Zahlreiche lateinische Schriftsteller, von Horaz bis Seneca, von Juvenal bis Tacitus, äußern eine Furcht vor jüdischer Bekehrung. Mischna und Talmud(3) erlauben den Übertritt - obwohl die Talmudgelehrten angesichts wachsenden Drucks durch das Christentum Vorbehalte äußern.
Mit der konstantinischen Wende zu Beginn des vierten Jahrhunderts, die dazu führte, dass das Christentum im Jahr 380 Staatsreligion wurde, ist die Ausbreitung des Judentums zwar nicht zu Ende, doch wird der jüdische Bekehrungseifer damit an die Ränder des christlichen Kulturraums zurückgedrängt.

Den jüdisch-mosaischen Missionaren gelang es, zahlreiche Populationen zum Übertritt zum Judentum zu bekehren. Shlomo Sand nennt folgende Beispiele:
  • im Gebiet des heutigen Jemen das starke jüdische Königreich Himjar, dessen Nachkommen auch nach dem Sieg des Islam bis in die Neuzeit hinein an ihrem Glauben festhielten.
  • Berberstämme, die im siebten Jahrhundert zum Judentum übertraten: die legendäre jüdische Berberkönigin Dihya al-Kahina
  • Judaisierte Berber beteiligten sich an der Eroberung der iberischen Halbinsel.
  • die jüdisch-muslimische Symbiose, die sich in Spaniens maurischer Kulturgeschichte widerspiegelt.
  • Die Chasaren traten geschlossen zur jüdischen Religion über
  • Die Ausbreitung des Judentums vom Kaukasus bis zur heutigen Ukraine ließ zahlreiche Gemeinden entstehen, die erst die Mongolen im 13. Jahrhundert nach Osteuropa abdrängten.Dort bildeten sie gemeinsam mit den aus den südslawischen Regionen und dem heutigen Deutschland zugewanderten Juden das Fundament der großen jiddischen Kultur.
Shlomo Sand weist darauf hin, dass den Ideologen des Zionismus diese Zusammenhänge wohl bekannt waren, aber aus politischen Gründen unter den Tisch fallen mussten:
Bis in die 1960er-Jahre hinein tauchen diese Fakten noch in der zionistischen Geschichtsschreibung auf. Später werden sie zunehmend an den Rand gedrängt und verschwinden schließlich ganz aus dem öffentlichen Bewusstsein Israels: Im Jahr 1967 konnten die Eroberer der Stadt Davids natürlich nichts anderes sein als direkte Nachfahren seines mythischen Königreichs und nicht etwa, Gott bewahre, die Abkömmlinge von Berberkriegern oder chasarischen Reitern. Seitdem gelten die Juden als ein spezifisches ethnos, das nach zweitausend Jahren Exil und Wanderschaft endlich in seine Hauptstadt Jerusalem zurückgekehrt ist.
Die moderne Variante des "Ahnenpasses" (Ariernachweis) aus dem Dritten Reich
Besonders abstrus sind Versuche der zionistischen Geschichtsfälscher, biologistische "Rassentheorien" zu konstruieren:
Die Verfechter dieser linearen Erzählung mobilisieren nicht nur den Geschichtsunterricht, sondern holen auch die Biologie ins Boot. Seit den Siebzigerjahren setzen "wissenschaftliche" Forschungen alles daran, die genetische Verwandtschaft der Juden aus aller Welt zu beweisen.
Jeder halbwegs gebildete Mensch sollte heutzutage eigentlich wissen, dass "Völker" und "Nationalstaaten" ihre Existenz nicht "rassischen" Blutlinien verdanken, sondern historischen Ereignissen, die zu zahlreichen Völkervermischungen führten. Es sollte auch zum Allgemeingut eines Menschheitswissens gehören, dass die "arische Rasse" der Nationalsozialisten nichts anderes als eine Mystifikation aus politischen Gründen war.
Mit der "jüdischen Rasse" bzw dem "jüdischen Volk" aber, so hätten es die zionistischen Ideologen gerne, soll es sich anders verhalten. Sie finden darin typischerweise lebhafte Zustimmung bei den ideologischen Nachfahren des Hitlerismus (ich verzichte auf die Angabe zahlreicher entsprechender Links).
"Rasse" ist bekanntlich kein biologisch festschreibbarer und definierbarer Begriff, weil die Charakteristika einer "Rasse" stets vollkommen willkürlich festgelegt werden können.
Eine Studie von Zürcher Gen-Analytikern zeigte 2007, dass 10 % aller Deutschen jüdische Vorfahren haben und kommentierte diese Erkenntnis folgendermaßen:
«Hätten wir Genmaterial von Adolf Hitler, könnten wir unter Umständen nachweisen, dass zu seinen Vorfahren auch Juden gehörten», sagt Inma Pazos von Igenea. «Das zeigt, wie absurd Rassismus ist. Denn genetisch gesehen sind wir alle ein Gemisch.»
Abgesehen davon kann keine "Blutsverwandtschaft" irgendeiner Population den Massenmord an einer anderen begründen.
Doch Rassismus hat letztlich immer eine politische Funktion, er entwickelt sich immer dort, wo es für mächtige Interessen nützlich ist. Besonders im Falle des vermeintlich "völkischen" Konfliktes zwischen "Juden"/Israelis und Palästinensern gibt jede Rassenmythologie auch vom "genetischen" Standpunkt nichts her.
Solche Rassentheorien wissenschaftlich zu widerlegen kann sehr gefährlich sein, wie folgender Fall zeigt:
Eine wissenschaftliche Untersuchung, die zeigt, dass orientalische Juden und Palästinenser genetisch gesehen fast identisch sind, wurde aus einer führenden wissenschaftlichen Zeitschrift entfernt. Wissenschaftler, die schon Kopien des Artikels des Human Immunology erhalten haben, wurden gebeten, diese Kopien zu vernichten. Solch eine drastische Art der Selbstzensur ist in der Wissenschaft bis jetzt einmalig und führte zu einer allgemeinen Beunruhigung und zur Befürchtung, wissenschaftliche Ergebnisse die biblische Grundsätze betreffen, könnten unterdrückt werden.
Den Originalartikel im "Guardian" können Sie hier nachlesen.
Der Artikel des spanischen Genforschers Professor Antonia Arnaiz-Villena, von der Universität Complutense in Madrid "The Origin of Palestinians and their Genetic Relatedness with other Mediterranean Populations" (Der Ursprung der Palästinenser und ihre genetische Verwandschaft zu anderen Völkern des Mittelmeeres) enthielt Untersuchungen zu genetischen Varianten innerhalb anderer Bevölkerungsgruppen des Orients, also scheinbar ganz im Sinne gängiger Rassentheorien.
Wie schon frühere Untersuchungen zeigten, kamen die Wissenschaftler auch diesmal zu dem Ergebnis, dass es keinerlei Anhaltspunkte dafür gibt, dass das jüdische Volk genetisch gesehen sich von den anderen Völkern der Region unterscheidet.
Hier der Link zu einem PDF dieses Aufsatzes.
Damit jedoch stellten die Wissenschaftler implizit die Behauptung der Zionisten in Frage, "die Juden" (wie auch immer verstanden) seien "das auserwählte Volk" und "das Judentum" könne nur vererbt werden.
Die Herausgeberin der Zeitschrift, Nicole Sucio-Foca von der Columbia University in New York, behauptet, der Artikel habe deshalb so für Furore gesorgt, weil er extreme politische Meinungen enthalte, so dass sie ihn schließlich zurücknehmen musste. Der Artikel wurde wieder von der Website des Human Immunology entfernt, und es wurden Briefe an Bibliotheken und Universitäten geschrieben mit der Bitte, den Artikel nicht zu beachten oder noch besser "die entsprechenden Seiten zu entfernen." Arnaiz-Villena wurde als Redakteur gefeuert.
Weitere Quellen zu diesem zeitgenössischen Galilei-Fall siehe hier.
Auch die moderne Genforschung widerlegt also "völkische" (rassistische) Argumentationslinien und stützt sie nicht.
Zumindestens die sephardischen Juden und die Palästinenser sind demnach vom genetischen Standpunkt sehr eng verwandt. Zu dumm.
Mehr noch.
Shlomo Sand wirft gegen die zionistische Rassenideologie die Frage auf:
Sind Palästinenser die echten "Kinder Israels"?
Diese Sachverhalte waren früheren Generationen von Judaisten durchaus bekannt. Sogar führende Zionisten verschwiegen nicht, dass die Palästinenser die Nachkommen der Israeliten seien. Yitzhak Ben-Zvi, später zweiter Präsident der Republik Israel, äußerte 1929: "... die überwältigende Mehrheit der Kleinbauern haben ihren Ursprung nicht bei den arabischen Eroberern, sondern eher, vor diesen, in den jüdischen Bauern, die reich an Zahl waren und die Mehrheit beim Aufbau des Landes stellten." Ähnliches hörte man damals von David Ben Gurion.
siehe auch eine Untersuchung von Arielle Oppenheim von der Hebräischen Universität in Jerusalem:
Die enge Verwandtschaft zur palästinensischen Bevölkerung erklären die Wissenschaftler damit, daß der Großteil der palästinensischen Araber, Christen und Muslime, Nachkommen der jüdischen Bevölkerung im einstigen Palästina seien.
Damit ist die Lebenslüge, die Basisideologie des Staates Israel endgültig ausgehebelt. Doch eine ausgehebelte Lüge ist noch keine ausgehebelte Realität.
Denn es kann ja kein Zweifel daran bestehen, dass die Unterdrückung der Palästinenser und die Herrenmenschenideologie quasi den Rang eines israelischen Verfassungsprinzips hat (eine geschriebene Verfassung israels gibt es bekanntlich nicht). Die "ideologische" Begründung dafür, dass der Staat Israel ein "jüdischer Staat" (religiös oder "rassisch") zu sein habe, mag zwar in jeder Hinsicht wackelig sein, aber die "Basis" ist stabil: es handelt sich um die Interessen der Rüstungs- und "Sicherheits"industrie, die an diesem Konflikt seit Jahrzehnten Unsummen Geld verdient. Der ideologische Überbau dafür muss eben immer wieder konstruiert werden, auch wenn er umfassend wurmstichig ist.
Shlomo Sand:
Sechzig Jahre nach seiner Gründung weigert sich Israel, eine Republik für alle seine Bürger zu sein. Da knapp ein Viertel der Staatsbürger als Nichtjuden gelten, ist dieser Staat dem Geist seiner Gesetze nach nicht der ihre.
Von den staatenlosen Palästinensern in den seit 1967 besetzten Gebieten und in den Flüchtlingslagern in den Nachbarländern ganz zu schweigen.
Es ist kein leichtes Unterfangen, eine neue jüdische Geschichte zu schreiben, denn die Juden sind keine durch einen gemeinsamen Ursprung vereinte, in zweitausendjähriger Wanderschaft über die Welt verstreute Ethnie, sondern haben schon immer, meist durch Konversion, in verschiedenen Gegenden der Welt Religionsgemeinschaften gebildet.
Es ist natürlich immer verführerisch, aufgrund der Zugehörigkeit zu einer konstruierten"Ethnie" sich als Bestandtteil eines "Herrenvolkes" zu fühlen, was für alle "Nationalstaaten" des 19. und 20. Jahrhunderts prägend war.
Für die Entwicklung der Geschichtsschreibung sowie überhaupt für den Prozess der Modernisierung spielt bekanntlich die Erfindung des Nationalstaats eine herausragende Rolle. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts zerplatzten die mit dem Nationalstaat verbundenen Träume. Immer mehr Wissenschaftler analysieren, sezieren, dekonstruieren die großen nationalen Erzählungen und vor allem den von den Chronisten hochgehaltenen gemeinsamen Ursprungsmythos - auf dass an die Stelle der Identitätsalbträume von gestern neue Träume treten können.
Neue Träume braucht die Welt, denn sie ist letztlich "One World".
Rassentheorien, "völkische" Legenden und Mythen vom "auserwählten Volk" gehören auf den Müllhaufen der Geschichte.

Dienstag, 27. Januar 2009

John Updike ist gestorben

Er war einer der Lieblingsschriftsteller, empfohlen von einer Freundin, die ihn auch schätzte:


http://www.welt.de/kultur/article3101651/Schriftsteller-John-Updike-stirbt-an-Lungenkrebs.html


USA

Schriftsteller John Updike stirbt an Lungenkrebs


27. Januar 2009, 19:25 Uhr

Der US-Schriftsteller John Updike ist tot. Das teilte sein Verlag Alfred A. Knopf in New York mit. Der Autor ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Er erlag einer Lungenkrebserkrankung. 1960 gelang Updike mit dem Roman "Hasenherz" der Durchbruch. Er galt lange als aussichtsreicher Anwärter für den Literaturnobelpreis.


Der US-Autor John Updike ist tot

Der US-Schriftsteller John Updike ist tot. Er erlag im Alter von 76 Jahren einer Lungenkrebserkrankung, wie sein Verlag Alfred A. Knopf in New York mitteilte.

Updike wurde 1932 in Reading/Pennsylvania geboren. Er studierte am Harvard College und arbeitete beim Magazin "The New Yorker". Der Autor wurde für seine Romane, Essays und Gedichtbände mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.

Updike galt als einer der herausragendsten Chronisten der amerikanischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Regelmäßig schmückte sein Name die Bestsellerlisten. Er brachte über 50 Bücher heraus – seine Themen reichten von Sex, Scheidungen, Abenteuern, Frauenemanzipation, Gesellschaftskritik bis hin zum Baseball. 1989 erschienen seine vielbeachteten Memoiren "Selbst-Bewusstsein".

Der Autor wurde für seine Romane, Kurzgeschichten und Gedichtbände mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, unter anderem zweimal mit dem Pulitzer-Preis. Er galt lange auch als aussichtsreicher Anwärter für den Literaturnobelpreis.

Berühmt wurde Updike mit dem Roman „Hasenherz“ (Rabbit, Run) dem 1960 erschienenen, ersten Band einer ganzen Rabbit-Reihe. Bis zum Jahr 2002 und dem Buch "Rabbit, eine Rückkehr" verfasste er fünf Bände über seinen Romanhelden.

Der Held der Geschichte, Harry "Rabbit" Angstrom, der den Ausbruch wagt, aber auf der Suche nach Selbstverwirklichung und Sinnhaftigkeit kläglich scheitert, gilt als eine der wichtigsten Figuren der amerikanischen Literatur. Zwei der Rabbit-Bücher brachten Updike die Pulitzer-Preise. "Die Hexen von Eastwick" (1985) waren ein weiterer Erfolg.
AP/dpa/fsl

Hartz IV - verfassungswidrig, was Kinder anbelangt:

Nun hat es das Bundessozialgericht der Agenda2010 mit allem Nachdruck in die Stirn gemeißelt: HartzIV ist ungerecht. Verfassungwidrig ungerecht. Heribert Prantl fährt mit dem Gesetz Schlitten, das er eine “gesetzgeberische Katastrophe” nennt. Es ist unfaßbar kompliziert und in vielen Bereichen seiner Formulierung und Anwendung offenbar rechtswidrig. Als Jurist weiß Prantl, daß an einem solchen Paragraphenwerk nichts zu retten ist, und er fordert daher, diesen Gordischen Knoten duchzuschlagen.
Dies ist aber nur die Spitze des sozialen Eisbergs, für den HartzIV steht. Eine Gesetzgebung, die Kinder in schamloser Weise vernachlässigt und zum fatalen Bildungshemmnis der Unterschicht gerät, ein Fanal der Chancenungleichheit, ein Stigma für die Armen. Das Ganze ist eingebettet in eine Atmosphäre, die von denselben geschaffen wurde, die diese Gesetz gewordene Diskriminierung zu verantworten haben. Es ist überschrieben mit dem Schuldvorwurf der “Eigenverantwortung“, als hätten nicht inkompetente Zyniker in der Legislative miserable Arbeit geleistet, sondern als wären diejenigen, die darunter zu leiden haben, mit Wirkung des Gesetzes faul und ergo selber schuld. Exemplarisch für die menschen-und vor allem kinderfeindliche Einstellung der Agenda-Propagandisten sei an den Finanzminister erinnert, der schon geringe Erhöhungen der Leistungen für Kinder ablehnt, weil er weiß, das solche nur in Zigarretten oder “Pils” investiert würden.
kinderarmut
Warum dann aber nicht eine Erhöhung, die ganz sicher für mehr reicht und auch den Armen zugute kommt (Das Kindergeld wird ja von den Leistungen in HartzIV abgezogen) ? Alle sind sich einig, daß Kindern der Unterschicht zu wenig Bildung und Kultur zukommt. Alle wissen, daß HartzIV nichts anderes zuläßt. Dennoch läßt man das Potential von Millionen brach liegen, denen aufgrund ihrer finanziellen Lage keine Bildung und Ausbildung möglich sein wird, mit der sie je eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erreichen werden. Diese sind dieselben, von denen dann “Eigenverantwortung” erwartet wird. Man hat ihnen zwar keinerlei Rüstzeug mitgegeben, auf den Berg schickt man sie dennoch allein. Wer ängstlich unten hocken bleibt, ist halt ein fauler Versager.
Der Gipfel dieses zynischen Spiels ist die Behauptung, man fördere diese Faulheit, wenn man die Regelsätze soweit erhöhte, daß ein würdiges Leben und Zugang zu Kultur und Bildung möglich wären. Den Chancenlosen soll keine Chance gewährt werden, weil sie diese ohnehin nicht nützen würden.
Dieselben Herrenmenschen, die so über das “Prekariat” urteilen, werfen Bankern und Industriellen die Milliarden nur so hinterher, wenn diese sich verzockt oder die Entwicklung attraktiver Produkte verschlafen haben. Man nennt die so Alimentierten gar ernsthaft “Leistungträger”, die “Verantwortung” trügen. Wer es perverser kann, melde sich dringend bei der INSM, die können davon gar nicht genug kriegen.
Wenn deutsche Richter, die nicht für ausufernden Linksradikalismus bekannt sind, heute den Neoliberalen ihre Gesetzgebung um die Ohren hauen, ist das fürwahr eine “schallende Ohrfeige”. Sie wird überall im Land vernommen werden. Allein die Abgewatschen selbst werden den Knall wieder einmal nicht hören.


Die Armen gehen keinen etwas an, oder so...

http://www.duckhome.de/tb/archives/5177-1.500-Millionen-fuer-die-Reichen,-150-Millionen-fuer-die-Armen.html


Dienstag, 27. Januar 2009

1.500 Millionen für die Reichen, 150 Millionen für die Armen

Pressemitteilung
27.01.2009 – Axel Troost


1.500 Millionen für die Reichen, 150 Millionen für die Armen

Auf Nachfrage von Axel Troost, dem finanzpolitischen Sprecher der Fraktion DIE LINKE, hat das Bundesfinanzministerium präzisiert, welche Einkommensgruppen wie stark von den im Konjunkturpaket II für die Jahre 2009 und 2010 vorgesehenen Steuersenkungen profitieren. Demnach werden die Bezieher von niedrigen Einkommen bis 10.000 Euro (bei Verheirateten bis 20.000 Euro) um insgesamt 150 Millionen Euro entlastet werden. Gutverdiener mit über 53.000 Euro (bzw. 106.000 Euro bei Verheirateten) hingegen bekommen 1.450 Millionen Euro, also fast das zehnfache, an Einkommensteuerentlastung. Troost:


"Endlich gesteht es auch die Bundesregierung ein: Die Steuerentlastungen im Konjunkturprogramms II haben nicht viel mit Konjunktur, aber sehr viel mit Klientelbedienung im (Vor-)Wahlkampf zu tun. Denn während die Bezieher niedriger Einkommen die Steuerentlastung fast vollständig in zusätzlichen Konsum umsetzen würden, geht von der Entlastung der Gutverdiener proportional nur ein sehr viel geringerer Anteil in den Konsum. Die Bundesregierung schenkt den Reichen Milliarden, damit sie einen kleinen Teil davon in die Konjunktur stecken und den Rest in den Sparstrumpf. Bei den unteren Einkommen wäre dieses Geld konjunkturpolitisch viel besser angelegt, da es komplett in Konsum umgesetzt würde. Aber für die interessiert sich die Bundesregierung offensichtlich nicht."


Quelle: Fraktion DIE LINKE

Elitärer Dreck...

http://www.duckhome.de/tb/archives/5158-Weltwirtschaftskrise-Ekelhafte-Eliten.html


Dienstag, 27. Januar 2009

Weltwirtschaftskrise - Ekelhafte Eliten


Das dreisteste Stück Dreck ist wohl Richard Fuld, der Ex-Chef von Lehman Brothers. Der, der mit seiner endlosen Gier nicht nur Millionen Anleger überall auf der Welt in den Ruin getrieben hat und dessen Unfähigkeit zu ehrlichen Geschäften jeden Deutschen 150 Euro neue Schulden kosten, weil sich Merkel und Steinbrück gerne mit diesen angeblichen Eliten im gleichen Dreck wälzen.

Bei Fuld kommen noch dazu die Abschreibungen, die die sogenannten institutionellen Anleger auf Kosten der Steuerzahler tätigen, um ihre Verluste nicht selber tragen zu müssen. Dieser Typ hat sich aber zum Glück selbst ein Bein gestellt. Um seine 100-Millionen-Dollar-Villa nicht zu verlieren, falls er doch einmal zur Verantwortung gezogen würde, hat er diese Villa für 100 Dollar an seine Ehefrau verkauft. So sieht neoliberale Verantwortlichkeit aus.



In der Schweiz, bei der UBS, geht es genauso lustig zu. Während die UBS 20 Milliarden Franken zugegebener Verluste in 2008 eingefahren hat, bekommen die Helden, die diesen Verlust produzierten, 2 Milliarden Franken an Boni. Belohnung dafür, dass sie keine anständigen Geschäfte machen wollten, sondern lieber von Gier und Spekulation lebten.

Gleichzeitig hat die Unterstützung der UBS die Schweizer Nationalbank (SNB) ins Wanken gebracht. Zurzeit wird ein Verlust von 4,8 Milliarden und die Halbierung der Eigenkapitalquote zugegeben. Allerdings ist dies noch nicht das Ende der Fahnenstange. Denn eigentlich ist eine echte Bewertung der von der UBS übernommenen Papiere von 20 Milliarden Franken nicht möglich. Das heißt, möglich wäre sie schon, aber dann würde der Verlust der SNB genau um diese 20 Milliarden steigen.

Die Schweizer sind wütend. Den Tagesanzeiger erreichten 4.000 Leserbriefe. Aber nützen wird das den Schweizern nichts. Die UBS wird weiter gestützt werden und andere Schweizer Banken und Versicherungen werden folgen. Am Ende wird der Schweizer Franken sterben, wie das englische Pfund. Aber den Herren und Damen von der UBS wird es gut gehen. Nur keine Sorge. Die letzten Boni zahlt dann die Schweizer Sterbeversicherung.

In Deutschland tritt der neue Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel, als neues Ekel in die Spuren seiner Vorgänger, die auch nichts für die Menschen übrig hatten. Er fängt gleich damit an, dass er der Regierung vorschreibt, doch ja keine neuen Konjunkturprogramme auf Pump zu machen, sondern das Geld gleich als Steuererleichterung an die Superreichen auszuschütten. Er möchte nämlich, dass die Leistungsträger endlich einmal profitieren.

Unter Leistungsträgern versteht er vermutlich Mohn/Bertelsmann, Ackermann, Peter Hartz, von Pierer und all die vielen, die außer Entlassen nichts konnten, die Firmen zerschlugen und den arbeitenden Menschen das Geld stahlen. Der BDI hat seit Herrn Henkel niemanden mehr gehabt, dem zuzutrauen wäre, dass er eine Bierflasche eigenständig öffnen könnte. Keitel gehört zu den Lobbyorganisationen, die sich noch dazu auf Kosten des Steuerzahlers finanzieren. Er ist ekelerregend.

Aber es kommt in Deutschland ja immer noch besser. Axel Weber, der Typ der so tut, als leite er die Bundesbank und der demnächst in die Europäische Zentralbank befördert werden soll, sieht überhaupt gar keine Probleme mit der Arbeitslosigkeit. Er rechnet nicht mit steigender Arbeitslosigkeit, weil die Unternehmen ja so furchtbar gut gerüstet seien.

Wahrscheinlich sollte er mal seinen Vorleser oder die Droge wechseln. Momentan sind in Deutschland 285.000 Arbeitsplätze bereits weg. Dass Philips mal eben weitere 6.000 Arbeitnehmer entlassen wird, sieht er nicht so dramatisch, weil die ja im wesentlichen nicht in Deutschland anfallen werden. Die 7.000, die in Deutschland schon entlassen wurden, zählen für Leute wie Weber ja bereits nicht mehr. Vergangenheit. So wie ihn die 7.000 Menschen, die bei der ING und ihren deutschen Töchtern jetzt arbeitslos werden, auch nicht interessieren. Es geht ihm um Größeres, es geht ihm um seiner selbst.

Vor allem um sich selbst geht es auch einem anderen ekeligen Leistungsträger, dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Günther Oettinger, der vehement eine Bad Bank und natürlich auch Steuererleichterungen für die Reichen fordert und auch nicht abgeneigt ist, Daimler ein paar Milliarden Steuergelder in den fetten Arsch zu blasen. Für Oettinger geht es ums Überleben.

Nachdem er den Lobpreis des Himmels über den Nazimordrichter Hans Filbinger ausgeschüttet hatte und dann allerdings zurückrudern musste, geht es ihm politisch schlecht. Deshalb versucht er, neue, zwar ebenso unhaltbare Positionen aufzubauen, an denen er sich aus dem Loch ziehen will. So braucht er eine Bad Bank, um seine Landesbank Baden-Württemberg am Leben erhalten zu können, nachdem Horst Seehofer den Gedanken einer Südbank bereits lächelnd abgelehnt hatte.

Selbst Seehofer, dem man kein Schnellmerkertum vorwerfen kann, hat begriffen, dass die Addition von Toten kein neues Leben schafft. Außerdem ist jeder Euro, den Oettinger freibekommt, ein Euro, den er in Daimler steckt und damit BMW und Audi schadet. Es gibt keine Südbank - schon mangels gleicher Interessen, vor allem aber aus purer Not.

Nicht nur ekelhaft, sondern geradezu pervers ist allerdings der neueste Trend, dem Familienunternehmen Schaeffler, das sich bei der Übernahme von Continental verhoben hat und wohl auch aus politischem Interesse stark benachteiligt wurde, nun mit Mitteln des Steuerzahlers zu unterstützen. Denn auch wenn die Übernahme an sich sinnvoll ist, ist sie ein kapitalistisches Wagnis. Ein Wagnis, bei dem man verlieren kann.

Wer wie die Schaeffler-Gruppe ein solches Wagnis eingeht, tut es, um einen großen Gewinn zu erzielen. Gibt es stattdessen einen Verlust, dann muss auch dieser hingenommen werden. Ohne Klagen und Wehgeschrei. Wenn das die Insolvenz bedeutet, dann bedeutet es eben die Insolvenz. Der Staat sollte an dieser Stelle das insolvente Unternehmen von den bisherigen Eignern direkt mit dem Wert Null übernehmen und weiterführen, aber dann möglichst zügig an die Börse bringen und den Ertrag zur Minderung der Staatsschulden verwenden.

Wenn ein Spekulant versagt, muss er die Lasten tragen. Nicht das Unternehmen, nicht die Arbeitnehmer, sondern in diesem Fall die Schaefflers und ihre Helfer auf der Aktionärsseite bei Conti. Das ist Wirtschaft. Niemand greift einem arbeitslosen Häuslebesitzer unter die Arme, warum also den Schaefflers und anderen Superreichen?

Allerdings werden sie schon bald im Geldsegen ertrinken. Hannes Rehm wird neuer Soffin-Chef. Nach dem Helaba-Versager kommt nun der Versager von der Nord LB an die Spitze des Bankenrettungsteams. Da wird das Geld praktisch mit Großpumpen in die Venen des Großkapitals gepumpt, das es dann in irgendwelchen Steueroasen oder neuen Spielcasinos ausgibt.

Das ist eben die Politik der Merkel/Steinbrücks: Gebt den Reichen alles! Sinn und Verstand sind weniger denn je gefragt. Wobei es vielleicht eine Beleidigung des Wortes Verstand ist, es mit Frau Merkel in einem Satz zu verwenden. Man kann sich nur noch vor Ekel schütteln. Es reicht auch nicht mehr, die Hand vor Wut in der Tasche zu ballen. Man sollte dem Beispiel Islands folgen. Die haben wenigstens ihre Regierung gestürzt. Sie wollten Neuwahlen sofort. Die Deutschen eigentlich auch.


Geschrieben von
Jochen Hoff
um 04:12
http://www.ver-tarn.de/info/861/bomben-bei-gaza


# Bomben bei Gaza

Bombenanschlag an Gaza-Grenze belastet Waffenstillstand

Wir wissen überhaupt nicht, wer was gemacht hat. Auf jeden Fall kündigen wir Maßnahmen an!

Außenministerin Zipi Livni sagte, Israel müsse reagieren, “ganz gleich, wer für die Tat verantwortlich ist”.

Täter unbekannt, wir schießen einfach um uns.

Welcher Feind sollte eine Bombe legen? – Dazu gäbe es viele Gruppierungen. – Auch der eigene Geheimdienst hätte ein Interesse daran…



Jüdisch- / deutsche Kontroversen

Es ist bedauerlich, dass sich das Verhältnis zwischen dem Zentralrat der Juden in Deutschland und einigen Deutschen, sowie auch mit den Regierenden in Deutschland so sehr verschlechtert hat, dass die Offiziellen des Zentralrats der Gedenkveranstaltung zum Holocaust im Bundestag fern geblieben sind.

Dass ein Herr Broder sich gleich in den Zwist hineinhängen musste, und eine Abhandlung dazu schrieb, mit der man sogar teilweise einverstanden könnte, wenn da nicht gleich wieder ungebührliche Gleichsetzungen wären, ist eine andere Sache. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die oft elend langweiligen, vorhersehbaren Phrasen der Politiker nicht unbedingt immer die beste Grundlage des Gedenkens sind. Gedenken ist so eine Sache - un nicht immer die grosse Gelegenheit, alles nun in Übereinstimmung münden zu lassen.

Was ich widerlich finde, sind die ewig gestrigen Tiraden - heute immer noch - und da protestiert der Zentralrat der Juden zu Recht. Auch die Tatsache, dass die Nazis und Holocaust-Leugner so stubenrein behandelt werden, als gehörten sie zum weltlichen Kulturgut, ist alles andere als ein Ruhmesblatt der heutigen Politiken.

Es reicht nicht, davon zu reden, dass die Jugend mangelnde Kenntnisse dieser Zeiten hat. Die Aufgabe ist dann, eben dieser Jugend ehrlich und offen, in verständlicher Form zu vermitteln, was damals passiert ist, und warum in Deutschland eine derartige Vernichtungsorgie gegenüber anderen Menschen geschehen konnte. Es ist dabei auch nichts zu beschönigen, sondern es geht darum, denen, die sich das eventuell gar nicht mehr vorstellen können, nahezubringen, dass solche Dinge möglich waren - und leider immer noch auch heute eine Bedrohung sind. - Nicht nur gegenüber den Juden, auch anderen Menschen gegenüber. Und, es ist zu vermitteln, wie so etwas entsteht, damit es vermieden werden kann.

Es gibt da etwas, das mich schon lange stört: Es wird das Leben nicht gefeiert - nach so vielen Jahren triumphiert häufig immer noch das Tödliche. Genau hier liegt ein Manko des Menschen. Eben darum kann ich den Protest der Juden nachvollziehen. Es ist begrüssenswert, dass es hier in Deutschland Überlebende gibt, die zu sich und ihrem Schicksal stehen. Das Tolle ist, dass in den vielen Schattierungen des Lebendigseins eben der jüdische Anteil eben nicht vernichtet werden konnte, sondern Bestand hat, und vorhanden ist. Das ist ein Grund zur Freude, trotz aller widerlichen und entsetzlichen Greuel der Vergangenheit.

Und eben diese Freude müßte es sein, die weiterträgt, die hilft dabei, zu sagen: "Nie wieder !" - aber eben: "Nie wieder, gegen keinen einzigen Menschen !"

Davon sind wir allerdings weit entfernt, und müssen noch sehr viel daran arbeiten - alle.


Artikel in der Presse zu diesem Thema:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,603878,00.html

http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/politik/250647.html

http://www.zeit.de/news/artikel/2009/01/27/2717008.xml

Freitag, 23. Januar 2009

Das Schweigen der Medien:

http://scusi.twoday.net/stories/5467139/

Freitag, 23. Januar 2009

Gleichgeschaltete deutsche Medien verschweigen nach Kräften israelische Kriegsverbrechen in Gaza

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„Die Anschuldigungen, nach denen sich die (IDF-) Streitkräfte im Gazastreifen im Kampf gegen die Hamas auch Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung schuldig gemacht haben, häufen sich von Tag zu Tag“, sorgt sich Hans Christian Rößler in der "FAZ":

„Namen und Fotos der im Gaza-Krieg in führender Position beteiligten Offiziere, die viele Israelis bei ihrer Rückkehr noch mit Lob überhäuft hatten, dürfen nach einer Anordnung des Militärzensors nicht mehr veröffentlicht werden.“ In vorauseilendem Gehorsam berichtet die FAZ deshalb auch nicht wie alle anderen großen europäischen Zeitungen aus dem Gazastreifen. Über die Auswirkungen der Angriffe auf Gaza-City, Beit Lahiya, Beit Hanoun oder Dschbaljah mit Hunderten von Phosphor-Streubomben, die jede wiederum Hunderte von brennenden Phosphor-Pellets auf die Zivilisten in den Wohngebieten ausgoss, über die Angriffe mit den 1000 Anfang Dezember 2008 von den USA gelieferten, je 250 kg schweren GBU-39 Lenkbomben mit DIME-Sprengköpfen, wird einfach nicht berichtet.


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Eine Palästinenserin vor den Trümmern ihrer Bleibe. Viele Wohnhäuser wurden von der IAF einfach so, zum Spaß, bombardiert, weil die amerikanischen Bomben in den israelischen Depots offenbar ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht hatten.


Es gibt in der früher seriösen FAZ keine konkreten und detaillierten Augenzeugenberichte der überlebenden palästinensischen Opfer, wie sie z.B. die angesehenen französischen Zeitungen Libération oder Le Monde wie selbstverständlich heute veröffentlicht haben.

In einem gesonderten Kasten wird in der FAZ von einem Völkerrechtler stattdessen spaltenfüllend ablenkend der allgemein bekannte Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel nach dem humanitären Kriegsvölkerrecht erwähnt, ohne dass auf die Verurteilung Israels durch die UN-Resolution 1860 und die Resolution des UN-Menschenrechtsrats vom 12.01.09 auch nur Bezug genommen würde, Text FAZ:

„Es gilt der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Schon nach der Haager Landkriegsordnung gilt der Grundsatz, dass die Konfliktparteien in der Wahl ihrer Mittel beschränkt sind. Methoden, die „unnötige“ Leiden verursachen, sind verboten. Zudem dürfen Soldaten und militärische Ziele einerseits sowie Zivilisten und zivile Ziele andererseits nicht im gleichen Ausmaß geschädigt werden. Das moderne Kriegsrecht fordert einen Ausgleich zwischen militärischen und humanitären Interessen. Totaler Krieg ist untersagt, also Flächenbombardements oder ein Krieg der verbrannten Erde." (Genau das hat die IDF/IAF in Gaza ja veranstaltet, Anm. d. Verf.)

"Die Anwendung von Gewalt ist grundsätzlich nur zulässig, soweit sie sich gegen Soldaten und militärische Ziele richtet. Die Zivilbevölkerung ist zu schonen. Zivile Opfer müssen durch die Art der militärischen Operation so gering wie möglich gehalten werden; dazu gehören etwa Warnungen, soweit das möglich ist. Ein gezielter Beschuss von zivilen Zielen ist also unzulässig, ebenso die Bombardierung eines militärischen Ziels, bei der unverhältnismäßig viele zivile Opfer zu erwarten sind." (Auch hierzu gibt es in Gaza jede Menge Beispiele, die in den o.a. franz. Zeitungen ausführlich geschildert werden, Anm. d. Verf.)

"Nur soweit die Leiden der Zivilbevölkerung in einem angemessenen Verhältnis zu den angestrebten militärischen Zielen stehen, können Opfer unter der Zivilbevölkerung gerechtfertigt werden. Daran ist Israel gebunden… Jeder kriegführende Staat ist dazu verpflichtet, Kriegsverbrecher zu bestrafen.“

Um die israelischen Kriegsverbrecher zu schützen und die Opfer des menschenrechtswidrigen Massakers der IDF zu entmutigen, gibt die FAZ-Völkerrechtsabteilung Olmert sogar noch einen Tipp: „Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ist hier allerdings nicht zuständig: Weder hat Israel das Statut ratifiziert, noch haben seine Soldaten Taten auf dem Gebiet eines Staates begangen, der sich der Haager Gerichtsbarkeit unterworfen hätte. (Mü.)“

Damit ist klar, dass sich die FAZ, was Gaza angeht, der Gleichschaltung der „proisraelischen“ deutschen Medien unterwirft, eine erbärmliche Schande für jeden gestandenen Journalisten und jede objektiv und unvoreingenommen berichtende Zeitung. Ein Fall für den Presserat.


Andere Propaganda-Blätter gehen die Sache sogar noch viel einseitiger im Sinne der israelischen Kriegsverbrecher an. Über Reinhard Mohr im „SPIEGEL“ oder Susanne Knaul in der „taz“ hat Scusi! schon berichtet. Die im jüdischen Springerverlag erscheinende Tageszeitung „Die Welt“ betätigt sich besonders ungeniert als einseitiger Lautsprecher der Kriegsverbrecher in Tel Aviv:

Er trauere um die zivilen Opfer dort, aber die militanten Kämpfer der Hamas hätten Israel keine Wahl gelassen, erklärte Olmert in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Tageszeitung „Maariv“. Er habe geweint, als ein palästinensischer Arzt seine drei Töchter bei einem israelischen Angriff verloren habe, sagte Olmert weiter…Er könne aber nicht den Soldaten die Schuld geben, die bei den Kampfhandlungen irrtümlich Zivilpersonen verletzt oder getötet hätten. Die Offensive sei wegen des andauernden Raketenbeschusses auf israelische Zivilpersonen nötig gewesen, sagte Olmert.“ Da kommen auch mir die Tränen. Kein Wort in der "WELT" zum Einsatz verbotener Phosphor-, DU- und DIME-Munition durch die IDF, nichts zu den vielfachen Morden der GIVATI-Brigaden an Zivilisten im Norden von Gaza-City, keine Zeile zur ungeheuerlichen Verletzung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes durch Israels Brutaloarmee.

Richtig auf den Putz haut die proisraelische Journalistin gleichen Namens, die schon mehrfach durch ihre verharmlosenden, rabbulistischen Lügengeschichten aus Palästina aufgefallen ist. Die Jüdin Ulrike Putz, Propagandaspezialistin des SPIEGEL für psychologische Kampfführung in Tel Aviv, konnte in Gaza gleich zwei Lokalitäten ausmachen, an denen Hamas-Kämpfer „mit Panzerfaust und Kalaschnikow“ aus Wohnungen von Palästinensern den Widerstand gegen die angreifenden Merkawa-Panzer der IDF gewagt hatten. Die Widerstandskämpfer waren prompt von der tausendfach überlegenen israelischen Massakermaschine aus Panzern, Kampfjets und Kampfhubschraubern zu Märtyrern geschreddert worden. Das liest sich dann bei Frau Putz in SPIEGEL-ONLINE so:

Im Gaza-Streifen kehren die Menschen in ihre Häuser zurück - doch viele finden nur noch Trümmer vor. Die Schuld daran geben sie der Hamas: Die Radikalislamisten versteckten sich bei Zivilisten und zogen die Schüsse der Israelis auf sich. Was bleibt übrig, wenn ein Mensch von einer Panzergranate getroffen wird? Blut, Gewebe, Knochensplitter, Spritzer an der Wand. Und Wut. Mohammed Sadalas Zorn gilt vor allem dem Hamas-Kämpfer, dessen Überreste er in seinem Schlafzimmer fand...

Was Frau Putz tapfer verschweigt ist das Grundkonzept des Partisanenkampfs, den die vom Westen bisher völlig isolierte und mit miesen Tricks ausgegrenzte Hamas in Gaza führt und dem sie folgt. Frei nach Mao Tse Tung muss die zahlenmäßig unterlegene Guerilla in der Bevölkerung schwimmen wie ein Fisch im Wasser. Die Hamas tut genau das, denn das ist ihre einzige Chance, die seit Jahrzehnten andauernden Menschenrechtsverletzungen der Israelis in Gaza zu stoppen. Die ganz überwiegende Mehrheit der Palästinenser im Gazastreifen unterstützt deshalb die Hamas, gerade jetzt, in und nach dem IDF-Massaker, und gibt allein Israel die Schuld an den Massakern, an der Zerstörung der Häuser.

Frau Putz stilisiert den Einzelfall eines Hamaskritikers, die gibt es, wenn auch selten, zur Totale. Sie verallgemeinert unzulässig eine einzelne Ausnahme, stellt mit solchen Lügen die Verhältnisse in Gaza einfach auf den Kopf. Dabei hofft sie wohl, dass nur relativ wenige Deutsche Al Jazeera-TV über Satellit empfangen. Doch da irrt sie sich. Satellitenfernsehen und Al Jazeera sind in Deutschland genauso weit verbreitet wie in Gaza (s.o., Foto).

Deswegen lässt sich ihre Frage: „Wer hat hier gewonnen" auch leicht beantworten. Die Hamas, die von Israel mit den wüstesten Bomben- und Granatenattacken, Spreng- und Straßenbauarbeiten in Gaza nicht vernichtet werden konnte, hat gewonnen. Verloren hat der Judenstaat mit seinen gegen Menschen, gegen Frauen und Kinder angewandten hypermilitärischen Mitteln der Insektenvertilgung, Ungeziefer-Ausräucherung wie in Auschwitz, tellurischen Vergasungsaktionen, flächendeckender Verbrennung ganzer Stadtviertel.

Wer mit derart unverhältnismäßigen und inhumanen Methoden nicht ausgerottet werden konnte, hat automatisch gewonnen. Ehud Olmert hat nach dem Libanon-Krieg von 2006 den Israelis zum zweiten Mal vor aller Welt eine katastrophale Niederlage beschert. Das können auch die verwegensten Sphirren des Judenstaats nicht wegschreiben. Das sitzt so tief und unauslöschbar im kollektiven Gedächtnis der Deutschen und Europäer wie der brennende Phosphor in den Fleischwunden der palästinensischen Kinder, aus denen noch auf dem Operationstisch der Rauch ausstieg.

Am Wochenende werde ich wegen der vorsätzlich lügenhaften und unzureichenden deutschen Presseberichterstattung über Gaza einen Augenzeugenbericht aus einer großen französischen Zeitung übersetzen und ihn am Sonntag hier veröffentlichen, damit auch denen, die kein Satellitenfernsehen haben, die Augen geöffnet werden über das, was in Gaza wirklich geschehen ist.

Jeder anständige Deutsche sollte die Sphirren der gleichgeschalteten deutschen Medien von jetzt an meiden. Außer ARTE – TV (mit Einschränkungen) gibt es ja fast kein europäisches oder deutsches Fernsehprogramm mehr, dass nicht proisraelich kontaminiert ist. Die überregionale deutsche Presse ist so verseucht, dass man sie auf keinen Fall kaufen sollte. Keinen Cent für diese proisraelischen Propagandablätter mehr. Abonnements sollte man schleunigst kündigen. Am besten noch heute die Kündigung abschicken. Die Kündigung des Zeitungsabonnements spart Geld und geht ganz einfach, hier ein Muster:

Absender: Manuela Mustermann , Anschrift
An den XYZ-Verlag /die XYZ-Zeitung …………… Tagesdatum:………..
Adresse des Verlags siehe: „Impressum“ irgendwo kleingedruckt in jeder Zeitung oder auf der Homepage des Verlages / der Zeitung

Betr.: Mein Abonnement der Zeitung XYZ, Abo-Nr…….(falls griffbereit)
Hiermit kündige ich mein o.a. Abonnement zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Mit freundlichen Grüßen
Manuela Mustermann

Geisterfrachter, dank der Unwissenheit der Bundesregierung?

http://www.radio-utopie.de/2009/01/23/Bundesregierung-dementiert-Wissen-ueber-Waffentransport-nach-Israel-Chronologie-der-Wehr-Elbe-Affaere


Bundesregierung dementiert Wissen über Waffentransport nach Israel: Chronologie der "Wehr Elbe"-Affäre

Autor: Daniel Neun, Friday, 23. January 2009, 19:09

Am 10.Januar berichtete Radio Utopie über eine Meldung der Nachrichtenagentur "Reuters", welche eine bevorstehende massive US-Waffenlieferung an Israel über Griechenland meldete.
Ausführender Transporteur: eine deutsche Firma.
Die Meldungen über den bevorstehenden Waffentransport schlugen hohe Wellen, in Griechenland rechtfertigte sich der Premierminister vor dem Parlament, das Pentagon zog Aufträge für Waffentransporte nach Israel "aus Sicherheitsgründen" zurück, die britische Amnesty-Chefin Kate Allen schrieb einen in der Presse dokumentierten Brief an den Londoner Aussenminster, in welchem sie diesen bat ausdrücklich auch die deutsche Regierung aufzufordern den ominösen Waffentransport zu stoppen.


Nur in Berlin bekam man natürlich von all dem nichts mit. Das behauptete jedenfalls die Bundesregierung als Antwort auf eine kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Inge Höger, die auch im Verteidigungsausschuss sitzt.


Besonders brisant: laut Amnesty International hat das deutsche Schiff "MS Wehr Elbe" Phosphorwaffen an Bord.


DIE US-WAFFENLIEFERUNG AN ISRAEL: EIN PUZZLESPIEL MIT ZEITTABELLE

Freitag, 9.Januar:
Die Affäre wird durch die bereits vielzitierte Meldung von "Reuters" öffentlich.
Diese besagt, dass laut vorliegenden Frachtpapieren das US-Militär am 31.Dezember eine Anfrage nach der Charterung eines Frachtschiffs für den Transport von "Hunderten Tonnen von Waffen" aus dem griechischen Hafen Astakos in den israelischen Hafen Ashdod gestartet habe.
Der Transport von insgesamt 325 Standard 20ft Containern mit als "Munition" deklarierten 3000 Tonnen Waffenmaterial solle in zwei getrennten Lieferungen zwischen dem 25.Januar und Ende des Monats erfolgen.

Desweiteren wird über die bereits erfolgte Charterung eines deutschen Schiffes durch das US Navy Military Sealift Command (MSC) schon Wochen vor Beginn des Gazakrieges berichtet.
Anfang Dezember, so Reuters, sei das für den Transport von 989 Standard-Containern (20 ft) geeignete Schiff durch das MSC gemietet worden, um ab dem 15.Dezember beladen zu werden. Der Charterauftrag umfasse 42 Tage.

Laut Frachtpapieren seien die Anforderungen des US-Militärs an das Transportschiff gewesen genügend Kapazitäten "für 2.6 Millionen Kilogramm Explosivstoffe" zu besitzen.

Ausgangspunkt der geplanten "Explosivstoffe": Sunny Point im Bundesstaat North Carolina, USA.
Zielhafen: Ashdod, Israel.
Die deutsche Firma habe den Auftrag bestätigt, so "Reuters".

Bereits in dieser Meldung vom 9.Januar wurde auf die im September 2008 erfolgte Genehmigung des US-Kongresses zum Verkauf von 1000 GBU-39 Bomben an Israel verwiesen. Diese "Bunkerbrecher" ("bunker busters") mit unterirdisch detonierendem Sprengkopf waren zum Zeitpunkt der "Reuters"-Meldung bereits im Gazakrieg eingesetzt worden, dies hatte die "Jerusalem Post" schon am 29.Dezember berichtet.

Sonntag, 11.Januar:
Michel Chossudovsky verweist in "Global Research" darauf, dass die für Ende Januar in zwei Transporten aus Griechenland geplante Lieferung von 3000 Tonnen US-Waffenmaterial für Israel schwerlich nur die angesprochenen 1000 GBU-39 Bomben umfassen könne.
Bei einem Stückgewicht von 130 kg ergäben diese nur einen Bruchteil des Frachtgewichts.

Chossudovsky legt vielmehr nahe, dass die geplante Waffenlieferung nicht im Zusammenhang mit dem Gazakrieg stünde und stellt den Zusammenhang mit einem möglichen Angriffskrieg gegen den Iran her.
Es könne vermutet werden, so der seit Jahren zu diesem Thema recherchierende Professor an der Universität von Ottawa, dass die Waffenlieferung eher die pro Stück 2200 Kilogramm wiegende GBU-28 Bombe umfasse, deren US-finanzierte Lieferung an Israel bereits Teil eines Agreements im Jahre 2004 gewesen sei.

Montag, 12.Januar:
Die Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion Inge Höger, Mitglied im Verteidigungsausschuss, startet bei der Bundesregierung eine kleine Anfrage. Sie lautet wörtlich:


"Welche Erkenntnis hat die Bundesregierung zu Transporten von Rüstungsgütern einer deutschen Reederei, die laut Reuters (Meldung vom 9.1.2009) in zwei Lieferungen als "Munition" deklarierte Güter, aus dem US-Hafen Military Ocean Terminal Sunny Point bzw. dem griechischen Astakos ins israelische Ashdod verbracht hat. (bitte auflisten nach genutzten Schiffen, Reederei, Art der Ladung, Produzent der Rüstungsgüter, Genehmigungspflichtigkeit, erteilte Genehmigungen)"


Dienstag, 13.Januar:
In Griechenland gibt es einen akurraten Skandal.
Die oppositionelle Partei PASOK, die hellenischen Sozens, stellen wegen den Presseberichten eine offizielle parlamentarische Anfrage in welcher es heisst:


"Hat das Aussenministerium oder haben relevante Ministerien diese Schiffslieferungen unterstützt oder wurde griechisches sowie internationales Recht ersetzt durch Praktiken welche die Souveränität dieses Landes schwächen könnten?"


Die griechische kommunistische Partei sowie "eine linksradikale Koalition" (Originalton "Reuters") kündigen Demonstrationen für den nächsten und übernächsten Tag in Astakos an.
Die regierende Nea Dimokratia rudert mit den Armen und erklärt, nie habe sie irgendeinem US-Waffentransport nach Israel über Griechenland zugestimmt.


"Die griechische Seite erlaubte einen solchen Transport nicht",


so Athens Regierungssprecher Evangelos Antonaros. Laut der PASOK aber wurden die Transporte über den Stützpunkt des US Navy´s Military Sealift Command (MSC) in Griechenland organisiert worden.
Und solche Stützpunkte sind bekanntlich, wie auch wir gern beharrlich vergessen wollen, in allen US-Kolonien... (Stille) ...in allen NATO-Staaten exterritorital.

Damit das aber auch in Griechenland schnell wieder kein Thema ist und bleibt, sagt das Pentagon urplötzlich die geplanten zwei seperaten Lieferungen von insgesamt 325 Containern Waffenmaterial aus dem griechischen Astakos ab. Das US-Verteidigungsministerium gibt dazu eine kryptische Erklärung heraus:


"Der Schiffs-Transfer..über den griechischen Hafen von Astakos wird nicht stattfinden",


so Pentagon-Sprecher Col. Patrick Ryder (ausgerechnet von der Air Force.)
Wohlgemerkt: von dem Anfang Dezember ab dem 15. gecharterten deutschen Schiff und seinem Auftrag ist dabei nie die Rede.
Später stellt sich heraus - es fuhr noch am gleichen Tag heimlich aus Astakos ab, wo es am 1.Dezember eingetroffen war.

Unterdessen schweigt die deutsche Bundesregierung beharrlich zur eingereichten kleinen Anfrage der linken Bundestagsabgeordneten Inge Höger.

Donnerstag, 15.Januar:
Amnesty International macht den Namen des deutschen Schiffes sowie den Namen der Transportfirma öffentlich, welche Anfang Dezember vom US-Militär den Auftrag zur Verschickung des Waffenmaterials nach Israel bekommen hatte. Der Amnesty-Direktor für Nordafrika und den Mittleren Osten, Malcolm Smart:


"Wir wissen, dass die Wehr Elbe, ein Frachtschiff aus deutschem Besitz, am 20. Dezember 2008 die USA mit einer großen Lieferung - 989 Container - hoch explosiver Sprengmaterialien und anderer Rüstungsartikel verlassen hat. Das Schiff wurde von der US-militärischen Seetransportführung angemietet und steht rechtlich nun unter ihrer Kontrolle. Bestimmungsort ist der israelische Hafen von Ashdod, den das Schiff planmäßig über Griechenland hätte anlaufen sollen. Seine zuletzt gemeldete Position weist jedoch darauf hin, dass sich die Transportroute womöglich geändert hat."


Am gleichen Tag meldet der britische "Guardian", dass die "MS Wehr Elbe" - Eigentümer: die Hamburger Oskar Wehr KG - am 1.Januar vor dem griechischen Hafen Astakos angekommen war um ihre "1000 Container" umfassende Fracht auf ein anderes Schiff zwecks Verfrachtung nach Israel in den Hafen Ashdod umzuladen.
Doch nach Protesten in Griechenland sei die "MS Wehr Elbe" dann am 13.Januar spurlos aus dem Hafengebiet von Astakos verschwunden. Das Schiff, so der "Guardian", habe seine Transponder ausgeschaltet um eine Ortung zu vermeiden, sei aber noch in griechischen Gewässern.

Das US-Militär lässt verkünden, "die Reise des Schiffs" nach Ashdod in Israel sei "aus Sicherheitsgründen" verschoben worden. "Die" Lieferung der "Munition" sei letzten Sommer vorbereitet und im Oktober genehmigt worden. Überdies sei "die" Waffenlieferung nur für ein US-Depot in Israel bestimmt, welches von US-Truppen genutzt werde.

Was das US-Militär hier abermals verschweigt: es handelt sich bei diesem Lieferstopp nicht um die Mission der deutschen "MS Wehr Elbe" - deren Charterauftrag am 15.Dezember begonnen hatte - sondern um den seperaten Auftrag des Waffentransportes von zwei kleineren Schiffslieferungen (von insgesamt 325 Containern) aus Griechlands Hafen Astakos, welcher am 31.Dezember durch das US-Militär angefordert worden war.

Amnesty International, Auszug aus einem deutschsprachigem Statement vom 16.Januar:


"Am 31. Dezember 2008, vier Tage nach dem Beginn der gegenwärtigen israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen, bewilligte das Pentagon die Ausschreibungen für zwei weitere Waffenlieferungen von insgesamt 325 Containern mit US-Rüstungsartikeln. Diese beiden Lieferungen hätten von Astakos in Griechenland nach Ashdod, Israel, befördert werden sollen. Nach Amnesty International vorliegenden Informationen des Kommandanten der Abteilung Militärseetransporte ist jedoch gerade diese Ausschreibung jetzt zurückgenommen worden. Aus den Ausschreibungsunterlagen geht hervor, dass diese Lieferungen weißen Phosphor enthielten."


Abgesehen von dieser nicht unwesentlichen Aussage was den Inhalt der Waffenlieferung angeht: hier wurde also nicht der Auftrag der "MS Wehr Elbe" gecancelt, sondern eben der seperate Auftrag über die Lieferung von 325 Container aus Griechenland nach Israel.
Das belegt auch der Frachtauftrag, den die US-Regierung frei Haus ins Internet stellte, mit einem deutlichen "Canceling: 16 January 2009" versehen. Was laut Angaben des Pentagon selbst eine Verspätung von drei Tagen bedeutet.

Was die Sache aber noch obskurer macht: in der Meldung des britischen "Guardian" vom 15.Januar ist ein Brief der Amnesty International-Chefin von Grossbritannien, Kate Allen, an den britischen Aussenminister David Milibandt anlässlich eben der Mission der deutschen "Wehr Elbe" zitiert. In diesem Brief verlangt die britische Amnesty-Vorsitzende von ihrem Aussenminister


"die dringende Aufforderung gegenüber den Regierungen von USA, Deutschland und Griechenland dies zu verhindern, oder jeden anderen zukünftigen Schiffstransporte von Waffenladungen, solange bis sichergestellt ist dass diese nicht an die israelischen Streitkräfte oder andere Parteien im Gaza-Konflikt geliefert werden"

"urgent approaches to the US, German and Greek governments to prevent this, or any pending or future shipments of weaponry until it can be verified that they will not be transferred to the Israeli Defence Forces or other parties to the conflict in Gaza."

Desweiten verlangt Amnesty-Chefin Kate Allen, so der "Guardian", in ihrem Brief an die Regierung in London,


"ein umfassendes Waffenembargo gegen Israel, Hamas und bewaffnete palästinensische Gruppen, bis effektive Mechanismen eingesetzt worden sind um sicherzustellen dass Waffen und Munition sowie andere militärische Ausrüstung nicht benutzt werden um damit schwere Verletzungen der Internationalen Menschenrechte zu begehen."

"for a comprehensive arms embargo on Israel, Hamas and Palestinian armed groups until effective mechanisms are in place to ensure that weapons and munitions and other military equipment will not be used to commit serious violations of international humanitarian law".

Dieses Zitat ist aber sowohl auf der englischsprachigen, als auch der deutschsprachigen Webseite von Amnesty International nirgends zu finden.
Auch eine Google Suche nach den jeweiligen Zitaten ergibt zwar jede Menge Ergebnisse - nur nicht auf einer Seite von Amnesty International (AI).

Es hat ganz den Anschein als wäre bei Amnesty International irgendjemand aufgeschlagen, um explizit den direkten Hinweis der britischen Amnesty-Chefin Kate Allen auf die deutsche Bundesregierung in der Versenkung verschwinden zu lassen.


Dafür tauchte der schlagzeilenträchtige Vorwurf des Weissen Phosphors an Bord auf, der die israelische Regierung deswegen kalt lassen kann, weil speziell dieses Waffenmaterial ja demzufolge durch sie nicht benutzt worden sein könnte.
Aber angenommen, Michel Chossudovsky und "Global Research" lägen mit ihrer These von der Vorbereitung eines weiteren Angriffskrieges gegen den Iran richtig. Dann würde da ein sehr grosser Schuh draus, in den Radio Utopie sich mit Mühe noch hineinzwängen könnte.

In der Büttelpresse der Bananenrepublik Deutschland steht bis zu diesem Zeitpunkt, dem 15.Januar, sowohl von dem ganzen Tohuwabohu in und um Griechenland als auch dem Brief der britischen Amnesty-Chefin an Aussenminister Miliband natürlich sowieso kein Wort. Wo auch. Schliesslich hatte Radio Utopie grad mal keine Zeit, weil es irgendwelchen Technik-Mist zu lösen hatte, sich zwei DJs stritten, usw, usw, ach ich könnte Ihnen erzählen..

Aber wo waren wir stehengeblieben?
Genau.

Freitag, 16.Januar:
"Hintergrund.de" schreibt in einer Kurzmeldung:


"Dem Leiter des „Berliner Informationszentrums für Transnationale Sicherheit“ (BITS), Otfried Nassauer, zufolge ist auch die deutsche Waffenindustrie in erheblichem Maße in den israelischen Angriffskrieg verwickelt. Die Firma Rheinmetall, Düsseldorf, entwickelte beispielsweise die 120 Millimeter-Glattrohr-Kanone der israelischen Panzer, Rheinmetall und IDB Deisenroth in Lohmar entwickelten die Panzerung. Israels moderne Merkava-Kampfpanzer fahren mit MTU-Motoren (Motoren- und Turbinen-Union, ein ehemaliges deutsches Unternehmen), die in den USA in Lizenz produziert werden. Ihre Getriebe stammen vom Augsburger Unternehmen Renk. Auch die Motoren der israelischen Schnellboote und Korvetten, von denen aus Gaza beschossen wird, stammen von MTU. Solche Exporte erfolgen nur nach einer vorherigen Genehmigung durch die Bundesregierung. Auch wenn es sich um Komponenten für Waffensysteme oder Lizenzvergaben handelt, bedürfen sie einer Genehmigung durch die Bundesregierung."


Unterdessen muss sich in Griechenland Ministerpräsident Kostas Karamanlis höchstselbst vor Parlament und Öffentlichkeit wegen der Wellen schlagenden Affäre rechtfertigen.


"Um eine lange Geschichte kurz zu machen. Ja, es gab da eine Anfrage. Ja, das Schiff fuhr aus Astakos aus. Aber es gab keinen Schiffs-Transfer und das Schiff stach in See"


Karamanlis spricht von einer Anfrage des US-Militärs bereits im November 2008, lässt aber unerwähnt wann denn die Absage der griechischen Rechtsregierung erfolgte. Ebenso muss sich Karamanlis und die griechische Regierung für ihr Schweigen und Nichtstun im Gazakrieg rechtfertigen.
Auf Druck der Opposition muss er schliesslich erklären:


"Kein griechischer Hafen oder griechischer Flughafen wurde jemals in der laufenden Krise im Mittleren Osten benutzt"


Schön wenn man das sagen kann.
In Deutschland derweil von der Bundesregierung zur am 12. gestellten kleinen Anfrage der linken Bundestagsabgeordneten Inge Höger: immer noch kein Wort.

Dafür unterzeichnen Israels Aussenministerin Tzipi "Die Schreckliche" Livni und die kurz vor ihrer Verabschiedung stehende US-Aussenministerin Condoleeza Rice quasi stellvertretend für die deutsche Regierung die Absichtserklärung NATO-Truppen unter deutscher Beteiligung an die Grenze zum Gazastreifen zu schicken. Das "Handelsblatt":


"Das in Washington unterzeichnete Abkommen sieht nach Angaben israelischer Regierungsvertreter vor, dass die Nato unter US-Führung gegen Waffenlieferungen in den Gazastreifen vorgeht."


Und wie die "New York Times" am Abend des 16. schrieb, sei


"das Ende des Schmuggels von Waffen aus Ländern wie Iran eine von den Bedingungen für einen Waffenstillstand und dass europäische Alliierte, einschliesslich Grossbritannien, Deutschland und Frankreich, wahrscheinlich an den Überwachungs-Bemühungen teilnehmen würden"


Sonntag, 18.Januar:
Ein, nun ja, umstrittenes Video wird durch die berüchtigt-witzige US-Propagandafirma "IntelCenter" veröffenlicht. Es beinhaltet das angeblich authentische Drohvideo einer angeblich authentischen "Al Kaida" durch einen angeblich authentischen Mann (dessen angeblicher bzw. authentischer Name zu diesem Zeitpunkt noch nicht Tagesgespräch in der Radio Utopie Redaktion ist), was in deutscher Sprache abgehalten einen Bogen von Bankenpaketen, Afghanistan, den ach so "leichtgläubigen und naiven" Deutschen und der Furcht vor dem grossen Rohr des Schreckens im Allgemeinen schlägt.
Sollten die Deutschen auf "diesem unnötigen Krieg" beharren, heisst es da, so werde die Rechnung nicht aufgehen. "Es stehen nicht nur Menschenleben auf dem Spiel, sondern auch Arbeitsplätze", sagt der Mann weiter.

Gemeint ist natürlich Afghanistan und nicht etwa der Gazakrieg und Israel. Und man wollte auch nur sagen, dass dies ein kleiner Warnschuss ist. Falls man gewissen Leuten irgendwie auf die Nerven ginge.

Am gleichen Abend verliert die "grosse Koalition" der Berliner Bundesregierung aus SPD, CDU und CSU ihre grosse, nein, doch nur die absolute Mehrheit im Bundesrat.

Dienstag, 20.Januar:
Der neue Präsident der USA, Barack Obama, wird in Washington etwas holprig vereidigt. Immerhin ist er im Amt.
Und siehe da: die deutsche Bundesregierung antwortet - jetzt schon - auf die Anfrage der linken Abgeordneten Inge Höger im Verteidigungssausschuss.

Nach all den Wirren, Verlautbarungen und Demonstrationen in Griechenland, dem Brief der britischen Amnesty-Chefin an den britischen Aussenminister doch bitte auch die deutsche Bundesregierung aufzufordern den Waffentransport nach Israel mitten im blutigen Massaker an den Palästinensern zu unterbinden, nach all den höchst öffentlichen Drehungen und Dementis des Pentagon, wie heisst es nun (mit handschriftlich eingefügtem Datum) durch Staatssekretär Dr.Walther Otremba aus dem Bundeswirtschaftsministerium unter Michael Glos:


"Nur die Beförderung von kriegswaffen auf Schiffen, die die deutsche Flagge führen, bedarf einer Genehmigung nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz. Eine derartige Genehmigung ist für die o.a. Beförderungsvorgänge nicht erteilt worden. Weitere Erkenntnisse liegen der Bundesregierung zu dem Sachverhalt nicht vor."


Donnerstag, 22.Januar:
Die Abgeordnete Inge Höger dazu in einer Radio Utopie vorliegenden Presseerklärung:


"Ein deutsches Frachtschiff ist mit 989 Container hoch explosiver Sprengmaterialien und andere Rüstungsartikel beladen auf dem Weg nach Israel, während dessen Militär Phosphorgranaten auf Zivilisten abschießt. Es fährt im Auftrag der US-militärischen Seetransport Führung. Die Bundesregierung hat keine Kontrolle darüber.
Das israelische Militär hat zugeben, dass Phosphormunition im Angriff auf den Gaza-Streifen eingesetzt wurde. Es wurde zugeben, dass 20 diese für den Einsatz gegen Menschen verbotenen Granaten auf die Ortschaft Beit Lahiya abgefeuert wurden..

Am 23. Januar 2009 nimmt nun die UN-Arbeitsgruppe für die Entwicklung eines globalen Waffenhandelsvertrags (Arms Trade Treaty, ATT) in New York ihre Arbeit auf. Am 24. Dezember 2008 hatte die 63. UN-Generalversammlung mit großer Mehrheit (133 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme, 19 Enthaltungen) eine Resolution beschlossen, die das UN-Procedere hin zu einem Abkommen zur Kontrolle des Handels mit konventionellen Rüstungsgütern regelt. Damit wird eine langjährige Forderung von Amnesty International, Oxfam, hunderter anderer NGOs wie das Internationale Aktionsnetzwerk zu Kleinwaffen aufgegriffen.

Die EU-Staaten sind nach den USA und Russland weltweit vorne bei Rüstungsexporten. Waffenhandel ist das große Geschäft unserer Zeit. Rüstungsexporte verletzen Menschenrechte und töten Menschen weltweit. Diese Geschäfte müssen aufhören."


Heute, Freitag, der 23.Januar:
Otfried Nassauer im "Tagespiegel" unter der Überschrift "Ein Frachter wird seine Fracht nicht los":


"Am 6. Dezember 2008 gewann die Hamburger Reederei Oskar Wehr KG eine Ausschreibung des Seetransportkommandos der amerikanischen Marine. Für 635 900 Dollar sollten die Hamburger 989 Container mit Munition von Sunny Point im US-Bundesstaat North Carolina ins Mittelmeer bringen. Am 20. Dezember holte die „Wehr Elbe“, ein 208 Meter langes Vollcontainerschiff mit eigenen Verladekränen, die explosive Fracht an der amerikanischen Ostküste ab. Anfang Januar erreichte das Schiff die Gewässer um den westgriechischen Hafen Astakos. Seither ist die „Wehr Elbe“ ein Problemfall. Sie wurde die Munitionscontainer nicht mehr nicht los..

Wenige Tage vor Ankunft der „Wehr Elbe“ bei Astakos begann der israelische Angriff auf den Gazastreifen. Griechenland verweigerte die Erlaubnis, die Munitionsladung in Astakos zu löschen, um sie vor der Weiterreise nach Israel auf kleinere Schiffe umzuladen. Das Seetransportkommando zog zwei Ausschreibungen für kleinere Munitionstransporte von Astakos nach Ashdod zurück. Fast zwei Wochen später, am 12. Januar, verließ die „Wehr Elbe“ die griechischen Gewässer unverrichteter Dinge und mit unbekanntem Ziel. Das Schiff hat seither seinen Transponder abgeschaltet. Sein aktueller Standort kann deshalb nicht mehr verfolgt werden. Auch das zunächst auskunftsbereite Pentagon wurde wortkarg: Man suche nach alternativen Wegen, um die Munition nach Israel zu bringen. Diese seien noch nicht gefunden. Zuständig sei nunmehr das europäische Büro des Seetransportkommandos in Neapel.

Auch die geringere Auskunftsbereitschaft hatte ihren Grund. Amnesty International hatte von dem Munitionstransport Wind bekommen und berichtet, in den Ausschreibungsunterlagen sei auch von Granaten mit weißem Phosphor die Rede."


(...)


Geschichten der Kinder von Gaza:

http://www.guardian.co.uk/world/2009/jan/23/gaza-children-casualties-israeli-attacks


Child casualties of Israel's war on Gaza

Stories of 10 of the 280 or more children who died during the three-week military operation

Amal Abed Rabbo, two: one of the children killed during Israeli raids on Gaza

Amal Abed Rabbo, two, photographed by her family after she died in an Israeli attack outside her house in the village of Izbit Abed Rabbo, Gaza, on 7 January 2009.

Abdul Rahim Abu Halima, 14, was killed when his home was hit by an Israeli white phosphorus artillery shell in Atatra, in north-eastern Gaza, on 4 January. He died along with two of his brothers, Zayed, eight, and Hamza, six, his sister Shahed, who was 15-months-old, and their father, Saad Allah, 45, who was sheltering them in his arms in the hallway when the shell struck. The inside walls of the house are still blackened and pieces of shrapnel and shell casing are spread across the hallway beneath a gaping hole in the roof. "He was a very active boy, a little bit nervous sometimes, but he was good at football," said his brother Mahmoud, 20. "He played with the neighbours and was in a team at school. We shared a room together and he was always trying to get me out of there. I loved him so very much. He was a wonderful boy."

Mohammad Abu Halima, 16, a cousin of Abdul Rahim, was shot dead by Israeli troops as he tried to take his injured relatives from the burning house in Atatra to hospital on 4 January. He was in the house next door when the shell struck and ran to try to help another cousin, Matar, loading up the injured on the back of a tractor. Both boys were killed. "He was still at school," said his father, Hikmat, 42. "He wanted to go abroad after school to study at university. He was a quiet boy, very obedient and did whatever I asked him." Many of the houses in Atatra were left burnt out or destroyed. "They came in here as if they were fighting a country like America," said Mohammad's aunt, Suhaida. 40. "But we're not fighters, just civilians. We're only Gaza."

The Abu Eisha family At about 1am on 5 January, an Israeli air strike hit the house of the Abu Eisha family in Gaza City. The missile dropped through the top floors of the house, detonating on the first floor where most of the family was sleeping. Among the dead were Ghaida, eight, and her brothers, Mohammad, 10, and Sayyd, 12. The survivors spent a long time searching in the darkness using only the lights from their mobile phones until they found the bodies lying in rubble outside the house. Their parents died alongside them. Saber Abu Eisha, 49, the children's uncle, was in the basement with about 24 others from the family, who all survived. "Ghaida was in the second grade at school. She was like any little girl, she was pretty, she loved to play. Sometimes she was laughing, sometimes she was crying," said her uncle. "She liked to dress up, wearing a bride's dress, showing off. Her brother Mohammad was always fixing bicycles and Sayyd used to talk about how he wanted to be a pilot." The family was not wealthy: their father once worked as a labourer in Israel but had been unemployed or an occasional taxi driver for many years. He and his brothers had been building the only part-finished family house for the last 20 years.

The Abu Eishas still cannot understand why their house was targeted, except that there are open areas nearby where militants have launched rockets in the past. Several other houses nearby were also badly damaged in the war. "It's all a result of political failure," said Saber. Two children from the family survived: Dalal, 12, and Ahmed, five. Both are deeply traumatised. "Whenever they hear a loud noise, they fall to the ground," said Saber. "Sometimes I think it's easier for the people who are dead and it's harder for those who are living."

Amal Abed Rabbo, two, was shot dead by Israeli soldiers outside her family's five-storey house in the village of Izbit Abed Rabbo, in eastern Gaza, on 7 January. Shortly after midday, soldiers from an Israeli tank ordered the family out of the house, according to her father, Khalid, 30. There was gunfire from the tank and Amal and her sister Souad, seven, were killed immediately. Another sister, Samer, four, was severely injured – she is now paralysed in hospital in Belgium. Later, the soldiers demolished the house. When she was shot, Amal was carrying her favourite toy, a brown bear, which still lay in the ruins yesterday. Khalid, a policeman under the pre-Hamas authority, said: "Israel knows very well that no one in this house belonged to Hamas. I want to know from the Israeli army: why did they kill my daughters? What have they done?"

Shahed Abu Sultan, eight, was sitting on her father's lap mid-morning on 5 January, just outside the entrance to their small home in the Jabaliya refugee camp. An Israeli helicopter was flying overhead and, according to the family, was shooting down towards their houses. Shahed was hit by a single bullet to the head that killed her instantly. She was one of 10 children. Her father, Hussein, 40, wrote a message to his daughter which hangs on their sitting room wall: "I cried a sea of tears for you but those tears have not calmed my heart because you left, my daughter. I have no tears remaining, but my heart wants to go on crying blood, my daughter, my beloved Shahed. Your smooth smile, your sweet and angelic face, we miss you with each moment, our darling. My daughter Shahed died once, but I die a million times a day... My heartache will go on for ever."

Adham Mutair, 17, was shot by Israeli troops at his home near Beit Lahiya, in northern Gaza, on 9 January. Israeli tanks had taken up positions in the area around the houses and the family had been trapped inside their home for a week. Adham went upstairs to the roof to check on their pigeons, which were housed in a large hut. As he stepped out into the open, he was shot three times and collapsed. Two of his brothers carried him out of the house along a back route. Using a motorcycle and then a car, they carried him to the Shifa Hospital in Gaza City. He died the next day. Most of the family could not get out of the house to make it to the burial. "We haven't even had a chance to set up a funeral tent to mourn him properly," said his uncle, Khader, 53. "I don't think the rest of the world understands how painful our lives are here."

Lina Hassan, 10, was killed by an Israeli shell which hit her as she walked to the shops next to the UN school in Jabaliya on January 6. "She asked me for a shekel to go to the shops to buy something for her and her brothers and sisters," said her father, Abdul, 37. "I heard the shell and I ran out. I saw her body lying on the ground - part of her head was missing." Lina was the eldest of six children. "They are targeting the Palestinian people. Was my daughter Hamas? Do you think a 10-year-old even knows the difference between Hamas and Fatah?" Abdul's younger children have asked him repeatedly about their sister. "I told them she is up in heaven and one of them said: 'I want to go and stay with her up there'."

Mohammad Shaqoura, nine, was killed by the Israeli shelling at the UN school in Jabaliya on 6 January. He was playing marbles in the street outside with his friends in the middle of the afternoon. "I went to help the injured. I didn't realise Mohammad was one of them," said his father, Basim, 40. As he was helping one young man, he turned and saw his own son lying dead on the road. "The injury was in the back of his dead. He was lying with his face on the ground," he said. "Mohammad was the best of children. Anything I asked him to do he would do. On the day before he died. he was watching a religious television programme for children called Birds of Paradise. He asked me: 'Those wings on the birds, are they martyrs' wings?' I try to talk about him as much as possible with my other children. But it's hard for them to understand."




Übersetzt mit einem Translation-Programm:


Abdul Rahim Abu Halima, 14, wurde getötet, als sein Haus durch eine israelische weiße Phosphor-Artillerie-Schale in Atatra in nordöstlichem Gaza am 4. Januar geschlagen wurde. Er starb zusammen mit zwei seiner Brüder, Zayed, acht, und Hamza, sechs, seine Schwester Shahed, die 15 Monate alt, und ihr Vater, Saad Allah, 45 war, wer sie in seinen Armen im Gang schützte, als die Schale schlug. Die Innenwände des Hauses werden noch geschwärzt, und Stücke des Bombensplitters und der Schale-Umkleidung werden über den Gang unter einem gaffenden Loch im Dach ausgebreitet. "Er war ein sehr aktiver Junge, ein kleines bisschen nervös manchmal, aber er war am Fußball gut," sagte sein Bruder Mahmoud, 20. "Er spielte mit den Nachbarn und war in einer Mannschaft in der Schule. Wir teilten ein Zimmer zusammen, und er versuchte immer, mich aus dort zu bekommen. Ich liebte ihn so sehr viel. Er war ein wunderbarer Junge."

Durch Mohammad Abu Halima, 16, ein Vetter von Abdul Rahim, wurde von israelischen Truppen erschossen, weil er versuchte, seine verletzten Verwandten vom brennenden Haus in Atatra zum Krankenhaus am 4. Januar zu nehmen. Er war im Haus nebenan, als die Schale geschlagen und lief, um zu versuchen, einem anderen Vetter, Matar zu helfen, den verletzten auf der Rückseite von einem Traktor ladend. Beide Jungen wurden getötet. "Er war noch in der Schule," sagte sein Vater, Hikmat, 42. "Er wollte nach der Schule ins Ausland reisen, um an der Universität zu studieren. Er war ein ruhiger Junge, sehr gehorsam und tat, dass ich ihn fragte." Viele der Häuser in Atatra wurden ausgebrannt oder zerstört verlassen. "Sie gingen hier ein, als ob sie mit einem Land wie Amerika kämpften," sagte die Tante von Mohammad, Suhaida. 40. "Aber wir sind nicht Kämpfer, gerade Bürger. Wir sind nur Gaza."

Der Abu Eisha Familie an ungefähr 1am am 5. Januar, ein israelischer Luftangriff schlug das Haus des Abu Eisha Familie in der Gaza Stadt. Die Rakete fiel durch die Dachgeschosse des Hauses, im Erdgeschoss explodierend, wo der grösste Teil der Familie schlief. Unter den Toten waren Ghaida, acht, und ihre Brüder, Mohammad, 10, und Sayyd, 12. Die Überlebenden gaben eine lange Zeit aus, in der Finsternis suchend, die nur die Lichter von ihren Mobiltelefonen verwendet, bis sie die Körper fanden, die in Trümmern außerhalb des Hauses liegen. Ihre Eltern starben neben ihnen. Säbel Abu Eisha, 49, der Onkel der Kinder, war im Keller mit ungefähr 24 andere von der Familie, die alle überlebten. "Ghaida war im zweiten Rang in der Schule. Sie war jedem kleinen Mädchen ähnlich, sie war hübsch, sie liebte zu spielen. Manchmal lachte sie, manchmal schrie sie," sagte ihr Onkel. " Sie verkleidete sich gern, ein Kleid einer Braut, das Angeben tragend. Ihr Bruder Mohammad befestigte immer Räder, und Sayyd pflegte, darüber zu sprechen, wie er ein Pilot sein wollte. "Die Familie war nicht wohlhabend: Ihr Vater arbeitete einmal als ein Arbeiter in Israel, aber war arbeitslos gewesen oder ein gelegentlicher Taxichauffeur viele Jahre lang. Er und seine Brüder hatten das einzige halb fertige Familienhaus seit den letzten 20 Jahren gebaut.

Der Abu Eishas kann nicht noch verstehen, warum ihr Haus ins Visier genommen wurde, außer dass es offene Gebiete in der Nähe gibt, wo Kämpfer Raketen in der Vergangenheit gestartet haben. Mehrere andere Häuser wurden auch schlecht in der Nähe im Krieg beschädigt. "Es ist ganzer ein Ergebnis des politischen Misserfolgs," sagte Säbel. Zwei Kinder von der Familie überlebten: Dalal, 12, und Ahmed, fünf. Beide werden tief traumatisiert. "Wann auch immer sie ein lautes Geräusch hören, fallen sie zum Grund," sagte Säbel. "Manchmal denke ich, dass das für die Leute leichter ist, die tot sind und das für diejenigen härter ist, die leben."

Durch Amal Zu Bett Rabbo, zwei, wurde von israelischen Soldaten außerhalb des fünfstöckigen Hauses ihrer Familie im Dorf von Izbit Zu Bett Rabbo in östlichem Gaza am 7. Januar erschossen. Kurz nach dem Mittag befahlen Soldaten von einer israelischen Zisterne die Familie aus dem Haus, gemäß ihrem Vater, Khalid, 30. Es gab Geschützfeuer von der Zisterne, und Amal und ihre Schwester Souad, sieben, wurden sofort getötet. Eine andere Schwester, Samer, vier, wurde streng verletzt - sie wird jetzt im Krankenhaus in Belgien gelähmt. Später rissen die Soldaten das Haus ab. Als sie geschossen wurde, trug Amal ihr Lieblingsspielzeug, einen Braunbären, welche noch die Ruinen gestern anlegen. Khalid, ein Polizist unter der pre-Hamas Autorität, sagte: "Israel weiß sehr gut, dass keiner in diesem Haus Hamas gehörte. Ich will von der israelischen Armee wissen: Warum töteten sie meine Töchter? Was haben sie getan?"

Shahed Abu Sultan, acht, saß auf der Runde-Mitte des Morgens ihres Vaters am 5. Januar gerade außerhalb des Eingangs zu ihrem kleinen Haus im Jabaliya Flüchtlingslager. Ein israelischer Hubschrauber flog oben und gemäß der Familie, schoss zu ihren Häusern nieder. Shahed wurde durch eine einzelne Kugel zum Kopf geschlagen, der sie sofort tötete. Sie war eines von 10 Kindern. Ihr Vater, Hussein, 40, schrieb eine Nachricht seiner Tochter, die von ihrer Wohnzimmer-Wand abhängt: "Ich schrie ein Meer von Tränen für Sie, aber jenen Tränen hat mein Herz nicht beruhigt, weil Sie, meine Tochter abreisten. Ich habe kein Träne-Bleiben, aber mein Herz will auf dem schreienden Blut, meiner Tochter, meinem Geliebten Shahed gehen. Ihr glattes Lächeln, Ihr süßes und engelhaftes Gesicht, vermissen wir Sie mit jedem Moment, unserem Liebling. Meine Tochter Shahed starb einmal, aber ich sterbe eine Million Male pro Tag... Mein Kummer wird auf immer weitergehen."

Adham Mutair, 17, wurde von israelischen Truppen an seinem Haus- in der Nähe von Beit Lahiya in nördlichem Gaza am 9. Januar geschossen. Israelische Zisternen hatten Positionen im Gebiet um die Häuser aufgenommen, und die Familie war innerhalb ihres Hauses seit einer Woche gefangen worden. Adham ging nach oben zum Dach, um auf ihren Tauben zu überprüfen, die in einer großen Hütte aufgenommen wurden. Weil er ins Offen heraustrat, wurde er dreimal geschossen und brach zusammen. Zwei seiner Brüder trugen ihn aus dem Haus entlang einem Zurückweg. Ein Motorrad und dann ein Auto verwendend, trugen sie ihn zum Shifa Krankenhaus in der Gaza Stadt. Er starb am nächsten Tag. Der grösste Teil der Familie konnte nicht aus dem Haus herauskommen, um es zum Begräbnis zu machen. "Wir haben eine Chance nicht sogar gehabt, ein Begräbniszelt aufzustellen, um ihn richtig zu betrauern," sagte sein Onkel, Khader, 53. "Ich denke nicht, dass der Rest der Welt versteht, wie schmerzhaft unsere Leben hier sind."

Lina Hassan, 10, wurde durch eine israelische Schale getötet, die sie schlagen, weil sie zu den Geschäften neben der Schule von Vereinten Nationen in Jabaliya am 6. Januar spazieren ging. "Sie bat mich um einen Schekel, um zu den Geschäften zu gehen, um etwas für sie und ihre Geschwister zu kaufen," sagte ihr Vater, Abdul, 37. "Ich hörte die Schale, und ich lief ab. Ich sah ihren Körper auf dem Grund liegen - ein Teil ihres Kopfs wurde vermisst." Lina war von sechs Kindern am ältesten. "Sie nehmen die palästinensischen Leute ins Visier. War meine Tochter Hamas? Denken Sie, dass ein 10-Jähriger sogar den Unterschied zwischen Hamas und Fatah weiß?" Die jüngeren Kinder von Abdul haben ihn wiederholt über ihre Schwester gefragt. "Ich sagte ihnen, dass sie im Himmel ist, und einer von ihnen sagte: 'Ich will gehen und Aufenthalt bei ihr dorthin'."

Mohammad Shaqoura, neun, wurde durch den israelischen Beschuss in der Schule von Vereinten Nationen in Jabaliya am 6. Januar getötet. Er spielte Marmore in der Straße draußen mit seinen Freunden in der Mitte des Nachmittags. "Ich ging, um dem verletzten zu helfen. Ich begriff nicht, dass Mohammad einer von ihnen war," sagte sein Vater, Basim, 40. Weil er einem jungem Mann half, drehte er sich und sah seinen eigenen Sohn tot auf der Straße lügen. "Die Verletzung war hinter seinen Toten. Er log mit seinem Gesicht auf dem Grund," sagte er. "Mohammad war das Beste von Kindern. Irgendetwas, das ich ihn bat zu tun, würde er tun. Am Tag, bevor er starb. er beobachtete ein religiöses Fernsehprogramm für Kinder genannt Paradiesvögel. Er fragte mich: 'Jene Flügel auf den Vögeln, sind sie die Flügel von Märtyrern?' Ich versuche, über ihn so viel wie möglich mit meinen anderen Kindern zu sprechen. Aber das ist für sie hart zu verstehen."